Moers Mit Wutbürgern in den Wald: Ortstermin in Scherpenberg

Moers · Anwohner ärgern sich über liegengelassenes Totholz. Die Revierförsterin sowie Vertreter von Stadt und Enni nahmen Stellung.

 Revierförsterin Kathi Lohmann (4. von links) erklärte den Nutzen des Totholzes. Rechts: Enni-Vorstandsvorsitzender Hans-Gerhard Rötters.

Revierförsterin Kathi Lohmann (4. von links) erklärte den Nutzen des Totholzes. Rechts: Enni-Vorstandsvorsitzender Hans-Gerhard Rötters.

Foto: Dieker

Ein Ortstermin mit Anwohnern, Revierförsterin Kathi Lohmann und Vertretern der Stadt, der Politik und der Enni fand gestern im Scherpenberger Wald statt. Der technische Beigeordnete Lutz Hormes war ebenso gekommen wie Enni-Vorstandsvorsitzender Hans-Gerhard Rötters.

Der Anlass: Bürger beschweren sich darüber, dass bei der jüngsten Durchforstung ein großer Teil des Totholzes liegen geblieben ist. Dies sei eine Gefahr für Spaziergänger, vor allem für Kinder, und sehe außerdem unschön aus. Die Fraktion der "Grafschafter" hatte sich zum Sprachrohr der verärgerten Bürger gemacht, von denen gestern vormittag rund 30 in das Waldstück gekommen waren. Försterin Kathi Lohmann erklärte, warum es für das Ökosystem günstig ist, wenn Totholz liegenbleibt: Ein großer Teil der Käferfauna profitiert davon, dies dann komme der Artenvielfalt der Vögel, etwa den Spechten zugute. Auch für Amphibien wie Kröten und Blindschleichen sei dies vorteilhaft.

Die Dankbarkeit der Bürger für diese Informationen hielt sich in Grenzen. Die Försterin wurde rasch von patzigen Bemerkungen unterbrochen. Wie sich zeigte, fühlten sich manche der Bürger sich schon durch die Tatsache gestört, dass im Wald nun verrottetes Astwerk herumliegt. "Das sieht hier aus wie eine ökologische Müllkippe", schimpfte der Anwohner Thomas Müller.

Claus Peter Küster, Fraktionsvorsitzender der Grafschafter, versuchte, die angespannte Stimmung zu besänftigen, indem er darauf hinwies, dass die Behörden schon tätig geworden seien und Astwerk, das noch in den Kronen gehangen habe, beseitigt hätten. Was den Anwohnern noch immer Sorge bereite, seien spitze, pfahlartige Äste, die im Boden steckten. Dass Kinder sich beim Spielen im Wald ein paar blaue Flecken holten, sei nicht das Problem, aber an diesen Ästen könne man sich regelrecht aufspießen.

Wie Enni-Sprecherin Katja Nießen mitteilte, schlug Lutz Hormes gegen Ende der Zusammenkunft vor, einen weiteren Termin zu vereinbaren, bei dem Bürger solche Stellen, die ihrer Meinung nach gefährlich seien, aufzeigen sollten. Dafür erklärten sich auch an Ort und Stelle mehrere Anwohner bereit.

(RP)
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