Moers Erneut Müllberge an Essenberger Straße

Moers · Große Berge von Unrat türmen sich vor den Häusern an der Essenberger Straße/ Ecke Römerstraße. Für Anwohner ist das ein Ärgernis, das sich regelmäßig wiederholt. Stadt und Enni finden für das Problem keine rasche Lösung.

Moers: Erneut Müllberge an Essenberger Straße
Foto: nn

Gabriele Kaenders ist bedient. "Der Gehweg ist total blockiert", beschwert sich die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei in Moers. Die Sperrmüllberge vor den städtischen Asylbewerberwohnungen an der Essenberger Straße sind der Politikerin ein Dorn im Auge.

Wie Anwohner berichten, türmen sich bereits seit Montag an der Stelle Matratzen, Möbel, Fahrradteile und alte Klamotten. "Fußgänger müssen an dieser gefährlichen Stelle auf die Straße ausweichen und nicht einmal der Bus kann dort noch halten, weil der Müll teilweise auch auf der Straße liegt", sagt Kaenders, regelmäßige Nutzerin öffentlicher Verkehrsmittel.

Das Problem ist nicht neu: Im vergangenen Jahr berichtete unsere Zeitung sowohl im April als auch im Dezember über riesige Müllberge an genau dieser Stelle. Selbst die Mitarbeiter der Enni staunten nicht schlecht, als sie im Dezember dort den Unrat beseitigten. Häufig trat das Problem um Feiertage herum auf, da der Müll dann schon vor den arbeitsfreien Tagen abgeholt wird. Den Bewohnern der städtischen Wohnheime war das möglicherweise nicht bekannt, so dass sie ihren Müll zu spät auf die Straße stellten. Diesmal war jedoch kein Feiertag schuld — Ostern ist schließlich erst in der kommenden Woche. Gabriele Kaenders verliert deshalb langsam auch die Geduld mit der Stadt: "Privathaushalte bekommen ein Bußgeld, wenn sie ihren Müll einfach so auf die Straße stellen. Aber in ihren eigenen Gebäuden macht die Stadt einfach die Augen zu. Dabei hat sie doch die Verantwortung dafür zu übernehmen."

Klaus Janczyk, Sprecher der Stadt, weist die Vorwürfe zurück. "Der Sperrmüll steht da nicht einfach so, die Abholung wird von der Stadt bei der Enni angemeldet. Das Problem ist allerdings, dass einige Bürger wohl rechtswidrig ihren eigenen Müll dazustellen, so dass es immer mehr wird." Anders schildert die Enni das Aufkommen der Müllberge: "Der Sperrmüll war für Montag angemeldet, aber es war zu viel und so nicht angemeldet. Deshalb haben wir es stehen lassen", sagt Holger Kleinekort, Pressesprecher der Enni. Danach habe man mit der Stadt Rücksprache gehalten und eine Sonderauftrag erhalten, den Sperrmüllberg zu entfernen. "Heute holen wir alles ab", verspricht Kleinekort.

Des Weiteren beteuern sowohl die Enni als auch die Stadt, in Gesprächen zu sein, um das Problem der Müllberge zu beheben. Die Frist von der Anmeldung der Sperrmülltermine bis zur Abholung soll demnach auf ein Minimalmaß beschränkt werden. "So wollen wir die Zeitspanne verkürzen, in der andere Leute ihren Müll dazustellen können." Ein rasches Ergebnis der Gespräche sei aber nicht zu erwarten, sagte Enni-Sprecher Kleinekort.

(RP)
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