Mönchengladbach Vier Jahre Haft für Serieneinbrecher

Mönchengladbach · In den Monaten März bis Mai war der Angeklagte (26) mit Komplizen im Wegberger Raum fast täglich auf Einbruchstour. Gestern erhielt der 26-jährige Hückelhovener von der Ersten Strafkammer des Mönchengladbacher Landgerichts die Quittung. Die Kammer verurteilte ihn wegen zahlreicher vollendeter und versuchter Einbruchsdiebstähle sowie verbotener Abgabe von Drogen zu einer Haftstrafe von vier Jahren. Außerdem ordnete das Gericht die Unterbringung des kokainsüchtigen Mannes in einer Entziehungsanstalt an.

Der Angeklagte, mehrfach wegen ähnlicher Delikte vorbestraft, hatte zu Prozessbeginn eine jahrelange Drogenkarriere und mehrere erfolglose Therapien geschildert. Nach Heimerziehung und abgebrochener Ausbildung war der 26-Jährige auf der Junkie-Laufbahn gelandet. Ebenso bereitwillig hatte er auch die Anklagevorwürfe - bis auf wenige Ausnahmen- zugegeben. Planlos sei man nächtelang auf Einbruchstour gewesen.

Mit einem einfachen Schraubenzieher öffnete der Einbrecher die Türen von Wohnhhäusern und Gaststätten, vor allem in Wegberg und Umgebung. Dabei erbeutete der Angeklagte mit seinen Mittätern Bargeld, Ausweise, Kreditkarten, Mobiltelefone und Autoschlüssel. Bei zwei Gelegenheiten wurden die Autoschlüssel der ahnungslosen Opfer eingesetzt (Homejacking). Mit dem Autoschlüssel aus einer Gaststätte setzten sie das Fahrzeug des Gastwirts, das neben dem Haus in Waldfeucht geparkt war, in Gang und fuhren damit in die Niederlande. Dort ersetzten sie die deutschen Kennzeichen durch niederländische. Später ließen sie den Wagen in Hückelhoven wieder stehen.

Bei dem nächtlichen Eindringen in die Wohnhäuser habe er immer nur ans Geld gedacht und nicht an die Opfer , gab der Angeklagte, nicht ohne Einsicht, im Gerichtssaal zu. Deshalb bestritt er auch, auf den Einbruchstouren einen Laptop und ein Notebook erbeutet zu haben. "Ich hatte keinen Hehler. Deshalb war ich nur an Barem interessiert", beteuerte er glaubwürdig. Diese Fälle stellte das Gericht ein. In einem anderen Fall sei er am Ende doch sehr entsetzt gewesen. Aus einem Einfamilienhaus ließen der Angeklagte und seine Komplizin eine Aktentasche mitgehen. "Dann war doch tatsächlich in der Tasche der Dienstausweis eines Polizisten", erinnerte sich der 26-Jährige.

Am Ende akzeptierte der langjährige Konsument von Kokain, Speed und Ecstasy das Urteil von vier Jahren Freiheitsstrafe und die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt. Die ihm von den Richtern gebotene Therapiechance hatte er offenbar erkannt.

(RP)
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