Handball Abgang im Spitzenspiel

Eine zweite Halbzeit wie eine sportliche Bankrotterklärung: Lürrip ging beim Spitzenreiter Nettetal baden und musste sogar eine Klatsche befürchten. Der TV Korschenbroich II ist nun Verfolger der HSG.

Landesliga Es war in der 50. Minute, als Lubomir Cutura seine lautstarken Weckrufe an seine Mannschaft einstellte. Der Trainer der Turnerschaft Lürrip sah ein: In Nettetal ist nichts zu holen. Da lag die HSG 35:25 in Führung, und seine Mannschaft fiel gerade völlig auseinander. Aus einem in der ersten Halbzeit spannenden Spitzenspiel entwickelte sich im Laufe der zweiten Hälfte ein munteres Scheibenschießen auf das Tor des von seiner Abwehr im Stich gelassenen Lürriper Torwarts Michael Altwicker. Das Endresultat: 32:39 (15:16) aus Lürriper Sicht. „Wie wir das Konzept verloren haben, ist mir unerklärlich“, sagte Cutura.

Bereits im Spielaufbau gingen viele Bälle verloren. Nettetal stellte Kreisläufer Markus Nacken (6) häufig geschickt zu, und über die Außen kam gar nichts. So blieb es an den Rückraumspielern Sven Lenders (8) und Oliver Schilling (4), für Tore zu sorgen. Auf der anderen Seite waren Nettetals Matthias Orlea und Dennis Föhles die erfolgreichsten Werfer. „Wir müssen uns jetzt aufbauen, gegen HSV Rheydt wird es schwer“, ahnt Cutura.

Feiertag in Rheydt

Der hatte das Derby gegen den TV Geistenbeck zum Feiertag erklärt: Eine Sektbar war aufgebaut, für Musik war gesorgt, und dann sahen die etwa 250 Zuschauer in Rheydt auch noch ein unterhaltsames und spannendes Derby. Der HSV gewann 33:31 (14:12) und war in der zweiten Halbzeit bereits halbwegs sicher auf 23:18 enteilt. Die grippegeschwächten Geistenbecker gaben nicht auf und bekamen noch einmal eine Chance. Die Schiedsrichter stellten vier Rheydter vom Feld, doch zu zweit verteidigten Matthäus Gogol (5 Tore) und Olaf Schwaebe (7) nicht nur das eigene Gehäuse, sie erzielten auch noch einen Treffer. „Wir waren vorne einfallslos“, sagte Geistenbecks Co-Trainer Thomas Lasseur. „Wenn der HSV seine Chancen noch besser genutzt hätte, hätte es eine noch höhere Niederlage geben können.“ Dass es in dem Derby immer spannend blieb, dafür sorgte Boris Jovanic. Der Geistenbecker erzielte allein 14 Tore.

Verfolger Nettetals ist nun neben Hüls der TV Korschenbroich II. Der TVK gewann gegen die Turnerschaft Grefrath sicher 38:27 (17:10). Nach schwachem Start (3:5) stellte Trainer Carsten Hirschfelder die Deckung um. Dann lief es beim TVK, André Indenhuck traf elf Mal. Die SG Wickrath-Beckrath hat 28:25 (12:13) bei der HG Kaarst/Büttgen gewonnen. In dem teils hektischen Spiel behielt Wickraths Torwart Frank Symanski die Übersicht: Er parierte nach der Pause zahlreiche Bälle. So ging die SG entscheidend 22:17 in Führung – die Entscheidung. Bester Feldspieler war Christoph Schäfer (8).

(RP)
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