Mönchengladbach So halfen Schützen den Opfern des Großbrands

Mönchengladbach · Die St.-Nikolaus-Schützenbruderschaft Hardt übergab 3000 Euro an zwei Hardter Familien, die durch einen Brand im Januar obdachlos wurden. Das Geld kam durch eine Spendenaktion zusammen.

 Schützen organisierten sie eine Spendenaktion, die 3000 Euro einbrachte.

Schützen organisierten sie eine Spendenaktion, die 3000 Euro einbrachte.

Foto: Detlef ilgner

Wenn Martin Borzim an den 16. Januar zurückdenkt, dann stockt ihm noch immer der Atem. Er und seine Frau kamen an jenem Mittwoch zu ihrem Haus an der Tomper Straße und waren entsetzt. "Unser Haus stand in Flammen. Die Feuerwehr war bereits mit Löscharbeiten beschäftigt. Um noch etwas zu retten, war es allerdings schon zu spät", erzählt Martin Borzim. Der Brand war so groß, dass die Feuerwehr Verstärkung anfordern musste, um ein Übergreifen auf benachbarte Häuser zu verhindern. "Hätten wir das nicht gemacht, wären gleich fünf Häuser niedergebrannt", sagte Feuerwehrsprecher Frank Nießen damals. Acht Stunden dauerte der Einsatz der Wehrleute.

 Feuerwehrleute beim Einsatz in Hardt: Nach dem Brand war das Haus an der Tomper Straße unbewohnbar.

Feuerwehrleute beim Einsatz in Hardt: Nach dem Brand war das Haus an der Tomper Straße unbewohnbar.

Foto: theo titz

Der Brand hatte schwere Folgen. Sowohl die Familie von Martin Borzim als auch seine Nachbarn Burgunde Petersen Mühler und Hermann Mühler waren nach dem Brand obdachlos. "Mein Haus steht nicht mehr", sagt Martin Borzim. "Und unser Haus ist durch das Löschwasser so stark beschädigt, dass es nicht mehr bewohnbar ist", erzählt Burgunde Petersen Mühler. In der ersten Not halfen Freunde und Nachbarn der beiden Familien. "Wir kamen bei Nachbarn unter", sagt Martin Borzim. Die Hilfe, die den Opfern entgegengebracht wurde, sei unbeschreiblich gewesen. "Es war überwältigend – das ist Heimat", sagt Martin Borzim. Inzwischen hat seine Familie eine neue Bleibe gefunden. "Wir wohnen jetzt in der Nähe vom Wasserturm in Hehler", sagt er. Burgunde Petersen Mühler und ihr Mann haben ebenfalls eine neue Wohnung gefunden. Durch die Hilfe der St.-Nikolaus- Schützenbruderschaft konnte ein Kontakt zu Josef Smith hergestellt werden. "Seine Mutter war gestorben. Die leerstehende Wohnung hat er zur Verfügung gestellt", sagt Hermann-Josef Hauser.

Doch der Präsident der Hardter Schützen und die anderen Bruderschaftler wollten mehr tun. "Schützenwesen ist mehr als nur Feiern. Es gehört auch soziales Engagement dazu", sagt Hauser. Darum organisierten sie eine Spendenaktion und richteten ein Konto bei der Volksbank ein. Nun wurde der Betrag an die beiden Familien übergeben. "Es sind 2800 Euro zusammengekommen. Außerdem haben die Mitarbeiter der Volksbank und der Sparkasse je noch einmal 100 Euro aus eigener Tasche oben draufgelegt", freut sich Hermann-Josef Hauser. Daher erhielt jede Familie 1500 Euro. "Diese Aktion zeigt: Wenn Not am Mann ist, dann stehen die Hardter zusammen", lobt Hauser die Spendenbereitschaft im Stadtteil. Ihn persönlich freut, dass sich auch Gemeindemitglieder aus den anderen Pfarren der Gemeinschaft der Gemeinden St. Peter Mönchengladbach-West beteiligt haben.

Doch so sehr die beiden Familien die finanzielle Unterstützung gebrauchen können, ist sie kein Trost für die verlorenen Dinge.

"Unser ganzes Leben ist weg. Wir konnten nichts mitnehmen", sagt Burgunde Petersen Mühler. Viele Erinnerungen sind Opfer von Flammen und Löschwasser geworden. Die Brandursache ist bis heute ungeklärt.

(cli)
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