Mönchengladbach Mit Entdeckerfreude in die Konzertsaison

Mönchengladbach · Generalmusikdirektor Mihkel Kütson hat am Dienstag das Programm seiner zweiten Spielzeit vorgestellt. Es bringt eine Mischung aus gewichtigen Klassikern, Raritäten und Ausflügen in die Moderne. Spektakulär ist ein Schlagzeugkonzert.

Er freue sich, "wieder ein anspruchsvolles Programm" vorstellen zu können. Das Statement des Generalmusikdirektors stimmt. Auch die Bemerkung, er wolle das Publikum einladen, "mit uns auf Entdeckungsreise zu gehen", findet ihre Begründung im Programm der sieben Sinfoniekonzerte, zwei Chorkonzerte, fünf Kammerkonzerte und sechs Kinderkonzerte. So wird erstmals in einem Sinfoniekonzert der Niederrheinischen Sinfoniker eine Sinfonie ("Sinfonie naïve") des "schwedischen Mozart" Franz Adolf Berwald zu hören sein. Das Werk wird den direkten Vergleich herausfordern, es folgt am 4. bzw. 5. Dezember unmittelbar auf das "Krönungskonzert" des Salzburgers Mozart. Solistin am Flügel ist die Mona Asuka Ott, jüngere Schwester der bekannten deutsch-japanischen Pianistin Alice Sara Ott. Diese spannende Kombination — dazu die einleitende Haydn-Sinfonie "La Reine" — wird indes nicht Mihkel Kütson selbst dirigieren, sondern der Erste Kapellmeister Alexander Steinitz.

Aber der Reihe nach: Mit einem monumentalen Opus wagt Mihkel Kütson am 12. September in der Kaiser-Friedrich-Halle einen fulminanten Auftakt: Gustav Mahlers 90-Minuten-Sinfonie Nr. 9 in D-Dur wird die Konzertsaison der Sinfoniker eröffnen. "Die Ausdehnung, aber auch die Ruhe und Abgeklärtheit dieses Werks, das die gereifte Natur Mahlers spiegelt, bedeuten für uns eine riesige Herausforderung", weiß der 41-jährige GMD.

Prompt folgt im 2, Sinfoniekonzert (23./24. Oktober) mit Beethovens Eroica ein weiteres Werk der Referenzklasse. Zur Eröffnung wird die "Cello Symphony" op. 68 von Benjamin Britten erklingen, dessen 100. Geburtstag in diesem Jahr ansteht. Solist ist der niederländische Cellist Pieter Wispelwey.

Neben dem dritten gibt der aus Lettland stammende Chefdirigent auch die Leitung des vierten Sinfoniekonzerts ab. Am 9. und 15. Januar 2014 tritt mit Nicholas Milton der ehemalige Generalmusikdirektor der Jenaer Philharmonie und amtierende Chefdirigent des Canberra Symphony Orchestra an. Der Aus-tralier mit französisch-ungarischer Herkunft wird Webers Ouvertüre zur Oper "Euryanthe", Mendelssohns Violinkonzert e-Moll und die Enigma-Variationen von Elgar aufführen. Den Solopart spielt die amerikanische Geigerin Tai Murray.

Das vergleichsweise "modernste" ist das 5. Sinfoniekonzert. Mihkel Kütson bringt "Viatore" (Wanderer) seines lettischen Landsmanns Peteris Vasks, das Schlagzeugkonzert der US-Komponistin Jennifer Higdon (50) mit dem Essener Schlagzeuger Alexej Gerassimez und abschließend die Vierte von Brahms.

Mussorgskys "Nacht auf dem kahlen Berge", das Violinkonzert von Sibelius und Schostakowitschs 10. Sinfonie erklingen im 6. Sinfoniekonzert. Und für den Kehraus sorgen Mozarts "Gran Partita" und die Tondichtung "Aus Italien" von Richard Strauss im Juni 2014.

Chorwerke von Brahms und Mendelssohn leitet Chordirektorin Maria Benyumova im 1. Chorkonzert, das zweite übernimmt Kütson selbst mit drei Barockwerken.

(RP/ac)
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