Mönchengladbach Polizei holt Sankt Martin vom Pferd

Mönchengladbach · Erst musste der heilige Martin runter vom hohen Ross. Dann trat das Tier auch noch aus und hinterließ einen Hufabdruck in einem parkenden Auto. Am Ende wurde das Reittier samt heiligem Mann komplett vom Feld gestellt.

Die Grundschule Waldhausener Höhe musste ihren Martinsumzug ohne Heiligen absolvieren.

Lichter und Laternen überall, jede Menge Kinder und Gesang: Unter diesen Umständen zeigte das Martinspferd schon vor Beginn des Zuges am Donnerstagabend Nerven. Die Kinder stellten sich gerade miteinander auf, "da scheute das Pferd und tänzelte und galoppierte auf der Straße herum", berichtete Polizeihauptkomissar Josef Vitz, der den Zug begleitete.

Bevor es für Autofahrer und Zuschauer ernsthaft gefährlich werden konnte, schritt er ein und wollte den Martins-Darsteller von der Veranstaltung weglotsen. Der zeigte sich zwar einsichtig, fand aber, ein Martinszug ohne Martin wäre doch zu traurig. Er wollte das Tier am Zügel führen und machte sich zu Fuß auf den Weg — auf eigene Gefahr.

Und nicht sehr lang: Nach ein paar Hundert Metern scheute das Pferd erneut, schlug aus und zerbeulte einen geparkten Peugeot an der Waldhausener Höhe. Der habe sich bis zu diesem Zeitpunkt in sehr ansehnlichem Zustand befunden, meinte Vitz mit rheinischem Humor: "Ich hab' gedacht, mich tritt ein Pferd — da war ein richtiger Hufeisenabdruck im vorderen linken Kotflügel." Nach diesem Vorfall entfernte sich der heilige Martin endgültig vom Umzug. Zur Mantelteilung war er allerdings wieder auf dem Schulhof — ohne Pferd.

Der Besitzer des demolierten Autos habe die Sache mit Humor genommen, sagte Josef Vitz. Schule, Pferde- und Fahrzeughalter wollten sich über die Beseitigung des Schadens von geschätzten 1500 Euro gütlich einigen.

(RP)
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