Mönchengladbach Paintball: Moderner Völkerball

Mönchengladbach · Auf dem Gelände neben der Bahnstrecke in Lürrip gibt es eine Paintball-Arena. Dort werden kleine bunte Kugeln mit Druckluftgewehren verschossen. Das Spiel unterliegt dem Waffenrecht. Zutritt zum Schießgelände haben daher nur Erwachsene.

"Absurd" - Leser zum Verbot von Paintball
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Foto: AP

Ein wenig hört es sich an wie das Rattern eines Maschinengewehrs, wenn Mario Baer mit seinem Markierer bunte Kugel durch die Luft schießt. Der Markierer ist eine Art Gewehr, mit dem Kugeln, die mit Lebensmittelfarbe gefüllt sind, durch Luftdruck auf eine Geschwindigkeit von 64 Metern pro Sekunde beschleunigt werden.

Was sich ernst anhört, ist ein Mannschaftssport, bei dem die Gegenspieler wie beim Völkerball getroffen werden müssen. Nur wird hier nicht mit einem Ball geworfen, sondern mit einer Druckluftwaffe geschossen. Die getroffenen Spieler scheiden aus und müssen das Spielfeld verlassen. Eine solche Paintball-Arena gibt es auch in Mönchengladbach. Gebaut wurde sie von Mario und Christian Baer.

Deckung hinter Schrottautos

"Wir mussten einige Auflagen erfüllen", erzählt Mario Baer. Das liegt daran, dass die Druckluftgewehre dem Waffenrecht unterliegen. Der Zutritt auf das Gelände entlang der Bahnstrecke in Lürrip ist daher erst ab 18 Jahren erlaubt. "Wir kontrollieren am Eingang die Ausweise", kündigt Mario Baer an. Zusätzlich muss man einen Zettel ausfüllen, der auf die Gefahren hinweist. Wild umhergeschossen wird auf dem Gelände aber nicht. Das eigentliche Spielfeld ist durch ein feinmaschiges Fangnetz vom Besucherbereich abgetrennt, so dass niemand getroffen werden kann.

Auf dem Spielfeld geht es da schon härter zu. Schrottautos und aufgeschichtete Deckungen aus Holz bieten Verstecke, um von den Gegnern nicht getroffen zu werden. Der Ablauf des Spiels ist denkbar einfach. Zwei Teams starten an ihrem jeweiligen Ausgangspunkt und versuchen, den Startpunkt der anderen Mannschaft zu erreichen, ohne dabei von einer Farbkugel getroffen zu werden. Nach 20 Minuten endet das Spiel.

"Hier wird zwar mit Farbkugeln geschossen, aber das Spiel ist nicht kriegsverherrlichend", betont Mario Baer. Dass der Sport nach dem Amoklauf von Winnenden in Deutschland verboten werden sollte, kann er nicht verstehen. "Es gibt weitaus gefährlichere Sportarten. Hier zieht man sich im schlimmsten Fall einen blauen Fleck zu oder kickt mit dem Fuß um", sagt der 22-Jährige. Um die Kleidung vor der Farbe aus den Kugeln zu schützen, können weiße Schutzanzüge ausgeliehen werden.

Pflicht ist dagegen eine Maske, die das Gesicht schützt. "Schüsse auf den Kopf des Gegners sind erlaubt. Nur aus einer zu kurzen Distanz sind Schüsse auf den Gegenspieler verboten", erklärt Mario Baer eine der Spielregeln. Steht man seinem Gegner dennoch unmittelbar gegenüber, ruft man "Gotcha", und der Gegner ist ausgeschieden. "Die Anlage wird sicher gut angenommen, da es in Mönchengladbach kaum Freizeitangebote gibt. Die nächste Paintballanlage steht in Aachen", erklärt Mario Baer. Hat die Anlage in Lürrip Erfolg, planen Mario und Christian Baer, eine zweite Paintballarena in Mönchengladbach zu errichten.

(RP)
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