Mönchengladbach Noch nie so wenig Bauland verkauft wie 2010

Mönchengladbach · In Mönchengladbach ist 2010 so wenig Bauland verkauft worden wie nie in den letzten 30 Jahren. Wie das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, IT NRW, meldet, gingen nur 17 Grundstücke mit einer Gesamtfläche von 10 100 Quadratmetern über die Tische der Notare.

Gegenüber 2009 (35 Grundstücke mit 32 400 Quadratmetern) ist dies von der Zahl der Verkäufe ein Rückgang um 51,4 Prozent, von der veräußerten Fläche um 68,8 Prozent.

Quadratmeterpreis ist gesunken

Interessant dabei: Völlig entgegen dem Landestrend ist der Quadratmeterpreis für Bauland dabei deutlich gesunken, von 203,24 auf 158,13 Euro. In Düsseldorf, das einen ähnlichen Einbruch verzeichnete (sieben statt 16 Grundstücke, 17 100 statt 58 000 Quadratmeter), stieg der Preis im selben Zeitraum etwa von 202,70 auf 536,76 Euro an.

Bei den 17 Verkäufen, von denen es sich in 16 Fällen um baureifes Land handelte, wurde ein Umsatz von 1,6 Millionen Euro erzielt – auch das ein historischer Tiefstwert. 2009 wurden 6,6 Millionen Euro erlöst. Der Bestwert stammt aus dem Jahr 1980 (12,2 Millionen), der bisherige Tiefstwert aus 2008 (3,2 Millionen). Generell war in den 80ern und 90ern weit mehr Bewegung auf dem Markt: Im Spitzenjahr 1980 etwa wurden in Gladbach 189 Grundstücke mit einer Fläche von 200 000 Quadratmetern verkauft.

Landesweit wurden letztes Jahr 5974 Baulandverkäufe mit einer Gesamtfläche von 5,4 Millionen Quadratmetern und einem Verkaufswert von 633 Millionen Euro getätigt. Die Zahl der Verkäufe verringerte sich laut IT NRW um 4,6 Prozent, die veräußerte Fläche um 11,6 Prozent und die Kaufsumme um 1,2 Prozent. Positive Entwicklungen gab es nur in wenigen Kommunen, darunter Essen, Leverkusen und Dortmund.

Der durchschnittliche Kaufwert von 118,34 Euro je Quadratmeter stieg gegenüber 2009 um 12,48 Euro, lag aber noch immer rund 40 Euro unter dem Gladbacher Preis. Erfasst werden in der Statistik nur die von den Finanzämtern gemeldeten Daten über durch Kauf erworbene unbebaute Grundstücke von mindestens 100 Quadratmetern, soweit die Grundstücke in den Baugebieten der Gemeinden liegen.

Baudezernent Andreas Wurff führt die niedrigen Werte auf die Finanzkrise und die Zurückhaltung der Banken zurück. "Und: 2011 zeigt die Tendenz wieder deutlich nach oben." Es gebe eine Vielzahl von Verkäufen in allen Bereichen, die Entwicklungsgesellschaft EWMG habe zum Halbjahr bereits ihr gestecktes Jahresziel erreicht. "Es werden händeringend Grundstücke zur Vermarktung gesucht.Zum einen ist das der Nachholeffekt nach dem schwachen Jahr 2010", so Wurff. "Aber die Stadt ist für Investoren auch wieder attraktiver geworden."

(RP)
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