Mönchengladbach Nach Skandal-Derby: Borussia droht Geldstrafe

Mönchengladbach · Den beiden Fußball-Zweitligisten Borussia Mönchengladbach und 1. FC Köln steht eine Geldstrafe ins Haus. Beide Vereine müssen sich wegen der Vorfälle beim Spiel am Montagabend im Kölner Stadion vor dem Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes verantworten. Borussias Anhänger zündeten in ihrem Block ein bengalisches Feuer und warfen es anschließend auf den Rasen, nachdem im Fanblock der Kölner Fahnen zerrissen worden sind. Diese wurden vor zwei Wochen aus dem Borussia-Park entwendet.

Verantwortliche beider Vereine befanden die Aktionen ihrer Fans für nicht gut. „Wir bedauern es extrem, was mit der Borussen-Fahne passiert ist“, sagte Claus Horstmann, Geschäftsführer des 1. FC Köln. „Bengalische Feuer im Stadion sind nicht zu tolerieren“, verurteile Borussias Fanbeauftragter Thomas Weinmann die Reaktion.

Fast anderthalb Stunden hatten die mehr als 40 000 Kölner Fans mit dem Spruch „Wir wollen die Fahne sehen“ das schwarz-weiß-grüne Banner der Gladbacher Fan-Gruppierung „Ultras“ immer wieder gefordert. Wenige Minuten vor dem Abpfiff, da noch beim Stande von 1:0 für die Gäste, entrollten die Kölner dann auch mehrere Banner und zerstörten sie.

„Wir wollen die Fahne sehen“

„Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen mit 550 Ordnern und 1000 Polizisten wissen wir nicht, wie die Fahne ins Stadion gelangt ist“, sagt ein ratloser Claus Horstmann. „Wir haben massiv zu verhindern versucht, dass die Fahne während des Spiels auftaucht.“ In den Sekunden bevor die Fahne, die unter rot-weißen Plakaten versteckt war, ausgerollt wurde, entschied sich die Polizei, nicht mehr einzugreifen. „Dann hätte es kurz vor dem Schlusspfiff eine Massenschlägerei gegeben“, befürchtete Horstmann. Abseits der hektischen fünf Minuten zogen die Sicherheitskräfte aber ein positives Fazit mit nur fünf Festnahmen.

Beide Vereine müssen nun wegen der Entgleisung im Gästeblock mit Geldstrafen von mehreren tausend Euro rechnen. „Mit Hilfe der Polizei und der Kameras im Stadion werden wir versuchen, die Täter zu finden“, erklärte Borussias Pressesprecher Markus Aretz. Den Übeltätern drohen bundesweite Stadionverbote. Seite D1, D3

(RP)
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