Der Weg bis zum Hörspiel ist ein weiter. Gut gelaunt haben sich zehn Jungs zwischen 10 und 13 Jahren auf diesen Weg gemacht: Lasse, Henri, Philipp, Younes, Malick, Hugo, Elias, Jakob, Max und Louis sitzen in der Stadtteilbibliothek Rheydt rund um Axel Tillmanns. Der freie Nachrichtensprecher und Hörfunkredakteur führt seit sieben Jahren im Rahmen des Kulturrucksacks Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit der Stadtbibliothek die Hörspielkurse durch.

Zwei Nachmittage verbringen die Jungs gemeinsam mit Tillmanns, lernen die Funktionsweise des Mikrophons kennen, erproben ihre Stimme, suchen Geräusche und nehmen sie auf, experimentieren mit dem Aufnahmeprogramm, mit dem man Aufgenommenes schneiden, Stimmen verfremden, Pausen einbauen kann und vieles mehr. Ein tolles Programm.

Aber gar nicht einfach: Eigentlich benötigt eine Minute Hörspiel die Arbeit einer ganzen Stunde. Im Studio von Radio 90,1 schließlich kann die Gruppe das Equipment verwenden und in Kleingruppen ihr Hörspiel aufnehmen. Ideen dazu haben sie schon und falls sie ausgehen oder nicht realisierbar sind: Axel Tillmanns hat immer reichlich Geschichten in petto.

Welche Faszination, in ein Mikrophon zu sprechen – und wie merkwürdig dann das Ergebnis ist: „Meine Stimme hört sich komisch an“, sagt Lasse. Wie das so ist, wenn man sich zum ersten Mal quasi von außen hört. Nach den Sprechübungen geht es nach draußen: Soundwalk nennt Tillmanns das. Und die Aufgabe für die Jungs: das schönste: Sie müssen das hässlichste Geräusch aufnehmen, eins von oben, eins von unten. Das ist ganz schön anspruchsvoll.

„Hat Spaß gemacht“, ruft Jacob. Elias‘ Mutter hat ihn auf die Idee gebracht, zum Hörspielkurs zu gehen – er hat sich auch schon etwas ausgedacht, aus dem er ein Hörspiel machen kann. Bei Hugo war es genauso. Und da er gerne Geschichten schreibt, fühlt er sich hier richtig wohl. Max und Jakob sind dagegen Wiederholungstäter: Das ist kein Wunder, denn das hier scheint richtig Spaß zu machen.