Mönchengladbach Kleine Fans im großen Stadion

Mönchengladbach · Alle Erstklässler aus Mönchengladbach hatte Borussia gestern zum ersten Saisonheimspiel ins Stadion eingeladen. Obwohl die Kinder Borussia kräftig anfeuerten, gab es nur ein Unentschieden gegen Hoffenheim.

Bor. M'gladbach - Hoffenheim 0:0
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Bor. M'gladbach - Hoffenheim 0:0

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Foto: rpo, Falk Janning

Als Tim den ersten Blick auf den Rasen im BorussiaPark erhascht, beginnt das große Staunen. In Begleitung seines Onkels betritt der Sechsjährige das Stadion. "Zum ersten Mal", sagt er stolz. Und ist beeindruckt: Das Stadion kommt ihm riesig vor. Etwas schüchtern stapft Tim daher die Treppen zu seinem Sitzplatz in Block 5A hinauf, immer schön an der Hand seines Onkels. Noch sind es gut 20 Minuten bis zum Anpfiff. Doch die Zeit verfliegt rasch.

Rund um Tim sitzen Jungs und Mädels in seinem Alter, sie alle einen zwei Dinge: Erstens wurden sie vor kurzem eingeschult und zweitens bekamen sie die Eintrittskarte zum Heimspiel gegen Hoffenheim sozusagen in die Schultüte gelegt. Denn Borussia lud die gut 2800 Erstklässler aus dem Stadtgebiet gestern ins Stadion ein. Kein Wunder, dass in den Blöcken 5A bis 7A Schulausflugatmosphäre herrschte.

"Warten ist doof"

Mit Borussia-Fahnen in der Hand ließen die jüngsten Schüler der Stadt schon vor dem Anpfiff keinen Zweifel daran, wer an diesem Nachmittag die Punkte holen sollte. "Der Neuville macht das Tor", ist Tim vor dem Anpfiff sicher — und dann erst mal ein bisschen enttäuscht, weil der Nationalstürmer zunächst auf der Bank Platz nehmen muss. "Das ist mein absoluter Lieblingsspieler", erklärt Tim. Und sagt dann: "Also jetzt, wo Marcell Jansen weg ist."

Nach dem Anstoß beginnt das Spiel nicht ganz so, wie es sich die i-Dötzchen vorgestellt haben. Hoffenheim kommt zunächst besser ins Spiel, Borussia hingegen tut sich schwer. Gerade nach vorne passiert bei den Fohlen erst mal wenig. Es dauert bis zur ersten richtigen Torchance. "Die sollen jetzt mal ein Tor schießen", ruft Rabea (6), die schräg hinter Tim sitzt. "Das kommt noch. Beim Fußball muss man auch mal ein bisschen Geduld haben und warten", erklärt ihr Vater. Die Antwort verblüfft ihn sichtlich und setzt seine Argumentation sofort schachmatt. "Aber Warten ist doof", meint Rabea.

Tim rutscht derweil aufgeregt in seiner Sitzschale hin und her. Gerade eben hat Marko Marin unten auf dem Spielfeld drei Gegenspieler aussteigen lassen, aber die Offensivaktion verpufft. "Schieß", ruft Tim noch laut, doch der Schuss kommt erst einige Sekunden danach. Soumaila Coulibaly hat sich ein Herz gefasst und einfach mal draufgehalten. Vergebens, es bleibt beim 0:0.

In der Halbzeit gibt es etwas Nervennahrung. Doch Cola und Pommes sind auch kein Ersatz für das, was sich die Erstklässler so sehnlich wünschen: ein Tor. Doch das bekommen sie an diesem Nachmittag nicht zu sehen. Immerhin wird Oliver Neuville in der zweiten Hälfte eingewechselt. Tim klatscht begeistert in die Hände. Am Ergebnis allerdings tut sich nichts.

(RP)
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