Mönchengladbach Kaum Chancen für Bücherei-Anbau

Mönchengladbach · Die Stadt Mönchengladbach will den Bau an der Blücherstraße sanieren, aber nicht erweitern. Die FDP sieht das genau so.

Zwölf Fakten zum Bücherei-Neubau in Mönchengladbach
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Foto: Isabella Raupold

Um dem Brandschutz für die Stadtbücherei an der Blücherstraße Genüge zu leisten, würden 2,2 Millionen Euro reichen. Die Verwaltung schlägt trotzdem vor, 5,4 Millionen auszugeben und dafür dann den Bau auch noch energetisch auf den Stand der Zeit zu bringen — und zwar allein aus haushaltstechnischen Überlegungen. Denn die umfassendere Sanierung ist so umfangreich, dass sie in der Bilanz als Investition gewertet würde und darum über mehrere Jahre abgeschrieben werden kann. Das ist bei der kleineren Lösung nicht so. Das erklärte Kämmerer Bernd Kuckels am Mittwoch im Rat.

Noch gibt es darüber keine Entscheidung. Die Parteien wollen die Sommerpause nutzen, um ihre Position in der Frage zu finden. Die FDP signalisierte jedoch am Mittwoch als erste Partei, dass sie dem Vorschlag der Verwaltung folgen will. "Wir haben das Votum der Bürger verstanden, dass wir so wenig Geld wie möglich für die Bücherei ausgeben sollen", sagte der Fraktionsvorsitzende Dr. Anno Jansen-Winkeln. Darum habe seine Fraktion lange überlegt, für welche der Sanierungslösungen sie sich einsetzen wolle. Der Haushalt werde aber letztlich am wenigsten belastet, wenn die Bücherei auch energetisch saniert werde.

Dass die Bücherei auch mehr Platz bekommt, scheint indes unwahrscheinlich — und zwar nicht allein aus finanziellen Gründen. Ein Anbau würde — zusätzlich zu den 5,4 Millionen Euro für die Sanierung — weitere 2,1 Millionen Euro kosten. Doch da das Gebäude offenbar in Kürze zum Denkmal erklärt wird, ist fraglich, ob die Denkmalpfleger einem Anbau überhaupt zustimmen würden. "Nach unseren ersten Kontakten in dieser Frage sehe ich da sehr viele Fragezeichen", sagte Baudezernent Andreas Wurff in der Ratssitzung.

Ursprünglich hatten SPD, Grüne und FDP eine neue Bücherei bauen wollen. Dies war jedoch an massiven Protesten der Bürger gescheitert. Über diese Frage zerbrach die Kooperation zwischen den drei Ampel-Partnern. Seither gibt es im Rat wechselnde Mehrheiten. Vor der Kommunalwahl am 25. Mai schließen sich die Parteien nicht mehr zu festen Bündnissen zusammen.

(RP)
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