Mönchengladbach Bücherei: Zahlen zu spät für klares Votum

Mönchengladbach · Die Ratsmitglieder bekommen die jüngsten, inzwischen auch von einem Gutachter gegengerechneten Zahlen zu den Kosten eines möglichen Büchereineubaus erst am Montag, also am Tag vor der Ratssondersitzung.

Neuer Standort für die Bücherei Mönchengladbach
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Damit ist es nahezu ausgeschlossen, dass sich SPD, Grüne und FDP schon in der Ratssitzung am Dienstag endgültig zur Zukunft der Bücherei positionieren werden. Am wahrscheinlichsten ist nun diese Variante: Die Ampel legt sich noch nicht fest, ob sie angesichts der nun in letzter Minute vorgelegten Zahlen immer noch für einen Büchereineubau zwischen Museum Abteiberg und Hindenburgstraße ist. Sie beschließt aber, auf jeden Fall den Bürger abstimmen zu lassen — so denn der Neubauplan weiter verfolgt wird.

Dieser so genannte Ratsbürgerentscheid könnte dann in der nächsten Ratssitzung beschlossen werden. Die Mönchengladbacher würden dann wohl am 22. September, dem Tag der Bundestagswahl, über die Zukunft der Stadtbücherei abstimmen. Ob SPD, Grüne und FDP am Dienstag tatsächlich in diesem Sinne entscheiden, wird erst am späten Montagabend klar sein. Ursprünglich hatten die Zahlen gestern vorliegen sollen.

Der externe Baugutachter hat die Zahlen der Verwaltung im Wesentlichen bestätigt. Gegenübergestellt wird in dem 40-seitigen Zahlenwerk unter anderem, wie teuer es wäre, die jetzige Bücherei an der Blücherstraße genau so groß, so energiearm und so modern zu bekommen wie einen Neubau. Ablesen lässt sich indes auch, dass die Bücherei sich für vergleichsweise wenig Geld in gleicher Größe und Ausstattung weiterbetreiben lässt.

Genau das fordert die Bürgerinitiative "Rettet die Stadtbücherei", die von immensem Zuspruch quer durch alle Bevölkerungsschichten berichtet. Deren Sprechern Wilfried Schultz und Hans-Detlev Speckmann ist es recht, wenn am Dienstag noch nicht abschließend entschieden wird. Sie möchten die Bürger lieber am 22. September als noch vor den Ferien wählen lassen.

(RP/rl)
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