Mönchengladbach Großer Zuspruch für Rathauspläne der Stadt

Mönchengladbach · Rückblende: Es fehlte 2009 nicht viel, da hätte die Stadtverwaltung eine größere Zahl ihrer Standorte ins Haus Westland verlegt. Die Verhandlungen waren weit gediehen, am Ende konnte sich die Stadt mit dem Eigentümer nicht über den Mietpreis einigen. "Zum Glück", sagt Planungsdezernent Gregor Bonin heute und sorgte mit dieser Aussage gestern in der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses für zustimmendes Nicken. "Was hätten wir gehabt? Lange, enge Flure mit Räumen, die links und rechts abgehen. Das ist keine Arbeitsumgebung für die Zukunft", so Bonin weiter.

Deshalb verfolgt er mit seinem Planungsteam einen anderen Ansatz: Er will in Rheydt auf dem Standort des jetzigen Rathauses, auf dem Karstadt-Gelände und auf dem Grundstück der Stadtsparkassen-Geschäftsstelle ein neues Rathaus bauen. Ausgenommen bleiben die historischen Teile, die aber innen entkernt werden, sowie Karstadt selbst. Der Fachausschuss signalisierte gestern breite Zustimmung. Und das mit einem Ergebnis, das zeigte, dass die Vorentwürfe auf großen Zuspruch stoßen. CDU und SPD stehen hinter Bonins Konzept. Die Vertreter von Grünen, FDP und Linken enthielten sich zwar, erklärten aber, sie seien tendenziell dafür. Und auch die Finanzexperten der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA), die Mönchengladbachs Anstrengungen begleiten, im nächsten Jahr einen ausgeglichenen Haushalt zu präsentieren, sollen sehr angetan sein. SPD-Sprecher Thomas Fegers sprach davon, dass die GPA-Spezialisten das Vorhaben positiv sehen würden.

Genau da liegt aber eine von noch mehreren Unsicherheiten. Denn ein großes Verwaltungsgebäude, das 23 von jetzt 26 Verwaltungsstandorten überflüssig machen soll, wird nur gebaut, wenn die noch zu erstellende Wirtschaftlichkeitsrechnung dies auch empfiehlt. Die Faktenlage sieht so aus, dass die Stadt viele dieser 23 Standorte sanieren muss - dafür fällt ein Betrag von mehr als 70 Millionen Euro an. Andererseits kostet ein Neubau in dieser Größenordnung vermutlich mehr als 100 Millionen Euro. Er bietet aber das, was im Haus Westland niemals hätte umgesetzt werden können: top-moderne, zeitgemäße Arbeitsplätze und bürgernahen Service, so Bonin. "Nur so kann die Stadt bei der Digitalisierung und als Arbeitgeber mithalten."

(RP)
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