Mönchengladbach Darmkrebs: Experten klären auf

Mönchengladbach · Über 73.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Darmkrebs. Unmittelbar nach der Diagnose sind Betroffene und ihre Familienangehörigen häufig auf der Suche nach Hintergrundinformationen oder praktischen Hilfestellungen.

Was ist Darmkrebs?
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Foto: AP

Die von der Roche Pharma AG initiierte Kampagne "Durch dick & dünn — Leben mit Darmkrebs" hat sich zum Ziel gesetzt, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Einen Bestandteil der Kampagne bildete die gleichnamige Patienteninformation im Haus Erholung.

Jan Hofer moderierte

Lokale Experten klärten auf über Themen wie Früherkennung, Diagnose, Therapie und Nachsorge und gaben Tipps zum Umgang mit der Erkrankung. Die Moderation übernahm der Tagesschausprecher Jan Hofer. Nach der Veranstaltung vertieften die Zuhörer ihr Wissen in Workshops zu den Themen "Therapie und Nebenwirkung" und "Ernährung bei Darmkrebs". "Ich selbst bin zum Glück nicht betroffen. Aber in meiner Familie gab es ein paar Fälle", erzählte Jan Hofer. "Daher beschäftige ich mich mit dem Thema schon länger. Die Vorsorge ist das Wichtigste. Ich habe schon früh damit angefangen." Darmkrebs, so Hofer, sei die einzige Krebsart, die vollständig heilbar ist, wenn sie früh erkannt wird.

Drei bis vier Informationsveranstaltungen moderiert Hofer im Jahr. "Es ist immer ein großer Zulauf da. Darmkrebs ist nicht mehr das Tabu-Thema, das es einst gewesen ist." Privatdozent Dr. Ullrich Graeven, Chefarzt der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Gastroenterologie im Maria Hilf, begrüßte die Veranstaltung. "Es ist sehr wichtig, die Menschen zu informieren. Viele denken zum Beispiel, dass eine Tumorerkrankung zugleich Chemotherapie bedeutet. Das ist aber nicht der Fall", sagte Graeven. "Eine Frage ist auch: Was macht man in der Situation, wenn der Tumor auftritt?"

Auch Graeven unterstrich die Bedeutung der Vorsorge. "Mit ihr kann man verhindern, dass der Darmkrebs überhaupt auftritt. Es ist tatsächlich leider immer noch so, dass weniger Männer als Frauen zur Vorsorge kommen. Frauen sind generell mitteilsamer."

Gespräche am Rande

Professor Dr. Ulrich Kania, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Maria-Hilf-Krankenhaus, betonte, wie wichtig es sei, die Patienten in verständlicher Weise aufzuklären. "Oft benutzen wir unnötig die Fachsprache", erläuterte Kania. Dankbar ist der Chefarzt auch für die "kleinen Gespräche am Rande". "Ich find es gut, so noch mal direkt mit den Patienten in Kontakt zu kommen."

(fae)
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