Mönchengladbach Bahnhöfe bald ohne Bäckerei

Mönchengladbach · 31 Mitarbeiter der Bäckereikette Hoberg verlieren Ende März ihren Arbeitsplatz. Die Geschäftsführung schließt ihre zwei Filialen in den Hauptbahnhöfen Mönchengladbach und Rheydt. Nachfolger sind laut Bahn noch nicht gefunden.

Die beiden Filialen der Bäckerei Hoberg im Hauptbahnhof Mönchengladbach und im Hauptbahnhof Rheydt werden zumachen. Der Vertrag mit der Bäckereikette aus Wickede wird zum 31. März beendet, bestätigte die Bahn gestern auf Anfrage. Rund 30 Mitarbeiter der beiden Filialen werden nach Informationen unserer Zeitung arbeitslos. Sie sollen am Dienstag eine mündliche Kündigung erhalten haben. Als Grund für die bevorstehende Schließung habe der Geschäftsführer gegenüber den Mitarbeitern angegeben, keine Vertragsverlängerung von der Bahn bekommen zu haben. In einem Gespräch mit allen Angestellten habe Hoberg auf die anstehende Sanierung des Bahnhofs verwiesen. Das dementierte die Bahn gestern: Wirtschaftliche Gründe des Pächters hätten zur Auflösung des Vertrags geführt, erklärte ein Bahnsprecher. Die Geschäftsführung von "Hobergs Bäckereien GmbH" wollte dazu gestern weder telefonisch noch schriftlich Stellung beziehen.

Ticket-Shop bleibt

Seit sechs Jahren ist die Bäckereikette Hoberg mit einem Geschäft inklusive Backtheke und mehreren Stehtischen im Hauptbahnhof vertreten. Die Filiale in Rheydt existiert seit etwa zwei Jahren. Der Rheydter Bahnhof wird nach dem Auszug der Bäckerei noch leerer werden: Nachdem dort bereits ein Blumengeschäft aufgegeben hatte, sind dann nur noch ein Zeitschriftenhandel und ein Ticket-Shop vorhanden. Ticket-Shop-Inhaber Christian Stattrop will den Service dort auch in Zukunft aufrecht erhalten.

In den zwei Bahnhofsfilialen der Bäckerei Hoberg arbeiten Voll- und Teilzeitkräfte sowie 400-Euro-Kräfte. Unter den 31 Mitarbeitern sind mehrere alleinerziehende Mütter. Sie stehen nun vor der Arbeitslosigkeit. Zwei Auszubildende, die erst im August ihre Lehre begonnen haben, sind ebenfalls unter den Angestellten. Auch ihr Vertrag soll offenbar nicht verlängert werden.

Bereits seit Weihnachten soll die Geschäftsführung die Entscheidung kennen. Die Mitarbeiter seien am Dienstag von der Mitteilung überrascht worden, heißt es. Die nächstgelegene Filiale der Hoberg-Kette gibt es in Aachen. Bis Freitag sollen sich die Mitarbeiter nach Kenntnis unserer Zeitung entscheiden, ob sie in Aachen anfangen wollen. Jedoch gibt es dort nicht für jede der bisher in Mönchengladbach Angestellten einen Job.

Die Bahn sucht unterdessen nach einem neuen Pächter. Ein Bäcker wäre nach Angaben eines Sprechers an beiden Standorten wünschenswert. Einen Interessenten gebe es aber noch nicht. "Wir hoffen auf eine Belebung zur Frauenfußball-WM", sagte ein Bahnsprecher. Bis dahin sollen auch die Ladeneinheiten im Hauptbahnhof saniert sein und neu eröffnet haben.

(RP)
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