Mönchengladbach Nobelpreisträger Yunus kommt nicht im Februar
Mönchengladbach · Nobelpreisträger Professor Muhammad Yunus sagte seinen für den 1. Februar geplanten Besuch in Mönchengladbach ab. Gegen den 70-Jährigen, den Erfinder des Mikrokredits, läuft in Bangladesh ein Verleumdungs-Prozess.
Die Regierung hat eine Untersuchung gegen dessen Firma eingeleitet. Beide Schritte sind politisch motiviert. Nach der Anhörung vor einem Gericht wurde er gegen Kaution freigelassen. Der nächste Gerichtstermin ist am 20. Februar. "Ich habe mit ihm telefoniert.
Er kann wegen des Prozesses derzeit das Land nicht verlassen", teilte der Geschäftsführer der Mönchengladbacher Marketinggesellschaft, Peter Schlipköter, gestern auf Anfrage mit.
Yunus hat ihm versprochen, noch in der ersten Hälfte des Jahres 2011 Mönchengladbach zu besuchen. Er wird dabei nicht nur hier einen Vortrag halten, sondern auch ein Social-Business-Projekt initiieren. Dabei handelt es sich um ein sich finanziell selbst tragendes Unternehmen, das nicht auf Profitmaximierung, sondern auf die Beseitigung eines sozialen Missstandes abzielt. Der Initiativkreis Mönchengladbach, ein Zusammenschluss von 27 Unternehmen, der die Nobelpreisträger-Reihe finanziert und steuert, erarbeitete bereits im Juni vergangenen Jahres bei einem Workshop Ideen für ein Social Business: Zwei Projekte sind derzeit in der Umsetzungsphase.
MGMG-Geschäftsführer Schlipköter lässt derzeit diejenigen über Yunus' Absage informieren, die bereits ein Ticket für den Auftritt des Nobelpreisträgers am 1. Februar gekauft haben. Die Karten können ab sofort bis vier Wochen nach der Veranstaltung zurückgegeben werden. Wenn Tickets bei Vorverkaufsstellen gekauft wurden, können sie auch nur an diesen Stellen zurückgegeben werden. Schlipköter: "Der Yunus-Besuch ist nur aufgeschoben, nicht aufgehoben."
