Mönchengladbach Aus altem Gesundheitsamt wird eine Tagespsychiatrie

Mönchengladbach · Psychisch erkrankte Mönchengladbacher können sich künftig in einer neuen Klinik des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) in Rheydt behandeln lassen. Der LVR will dazu das frühere Gesundheitsamt an der Gartenstraße kaufen und dort 40 weitere Tagesplätze einrichten. Davon gibt es an der Heinrich-Pesch-Straße schon jetzt 36. Gleichzeitig sollen am dortigen Standort zu den 130 stationären Betten 20 weitere dazu kommen.

Mit diesen insgesamt 60 weiteren Plätzen hat Mönchengladbach erstmals genug Kapazität an Plätzen für psychisch kranke Patienten. Bisher mussten zum Beispiel Neuwerker, Hardter und Venner in die LVR-Klinik nach Viersen-Süchteln. Noch müssen übernächste Woche der LVR-Krankenhausausschuss und der Aufsichtsrat der Entwicklungsgesellschaft, der die Immobilie seit Jahren gehört, dem Ansinnen zustimmen. Dies scheint allerdings — wenn auch nach jahrelangen Verhandlungen — nun nur noch eine Formalie zu sein.

"Wenn das wirklich so kommt, ist das eine hervorragende Nachricht für Mönchengladbach. Dafür haben wir uns viele Jahre eingesetzt", sagt die Mönchengladbacher SPD-Politikerin Monika Berten, die Vorsitzende des Krankenhausausschusses ist. Fast 500 Millionen Euro steckt der Landschaftsverband in die Modernisierungen ihrer Einrichtungen. Behandelt wird in den beiden Einrichtungen das ganze Spektrum psychischer Erkrankungen. Diese nehmen seit Jahren auch in Mönchengladbach stetig zu. Nur psychisch kranke Straftäter werden auch weiterhin nicht in Mönchengladbach untergebracht. Für diese gibt es weiterhin die Forensik in Viersen-Süchteln.

Auch der Rheydter Bezirksvorsteher Karl Sasserath (Grüne) freut sich über die neue LVR-Einrichtung. "Das sind erfreuliche Nachrichten. Die Infrastruktur Rheydts wird weiter stabilisiert", erklärte Sasserath am Freitag in einer Pressemitteilung. Diese von den Grünen herausgegebene Mitteilung sorgte allerdings am Freitag für politische Verstimmung. Thomas Fegers, Fraktionsgeschäftsführer der SPD, warf den Grünen vor, mit ihrer vorzeitigen Vollzugsmeldung ein wichtiges Projekt unnötig zu gefährden: "Ich bin schockiert darüber, dass dies nun noch vor der endgültigen Entscheidung in den Gremien verkündet wird", sagte Fegers am Freitag der Rheinischen Post. Es seien komplizierte Verhandlungen vonnöten gewesen, die zeitweilig zu scheitern drohten, so Fegers.

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort