Mönchengladbach Tötungsdelikt Tackhütte geklärt: Ehepaar wollte nicht weiterleben

Mönchengladbach · Die Leichen des Ehepaars, das am Donnerstagnachmittag erschossen in einer Giesenkirchener Wohnung gefunden wurde, sind obduziert. Die Untersuchung ergab, dass der 87-jährige Mann zunächst seine gleichaltrige Ehefrau und dann sich selbst umgebracht hat. Damit sind die bisherigen Ermittlungen der Mordkommission in vollem Umfang bestätigt worden.

 Spurensucher im Mehrfamilienhaus an der Straße Tackhütte: Dort wurde am Mittwochabend ein Ehepaar erstochen aufgefunden.

Spurensucher im Mehrfamilienhaus an der Straße Tackhütte: Dort wurde am Mittwochabend ein Ehepaar erstochen aufgefunden.

Foto: Theo Titz

Wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung berichteten, hatte das Ehepaar offensichtlich den gemeinsamen Entschluss gefasst, zusammen aus dem Leben zu scheiden. Beide litten unter altersgemäßen Gebrechen, die sie letztendlich zu der Überzeugung führten, nicht mehr weiterleben zu wollen.

Zu den näheren Umständen wollte sich die Polizei am Freitag nicht äußern. Nur so viel: Beide hatten ihre persönlichen Dinge geregelt und setzten ihr Vorhaben am Mittwochabend, wie von ihnen geplant, um. In der Wohnung sei alles fein säuberlich aufgereiht gewesen. Was gefunden werden sollte, lag offen. Der Ehemann war legal im Besitz einer Pistole. Er hatte eine Waffenbesitzkarte.

Die Schüsse hatte offenbar niemand in dem Mehrfamilienhaus an der Straße Tackhütte gehört. Aber die Nachbarn kannten sich gut, man achtete aufeinander. Dem Hausbesitzer, der gleich neben dem 87-jährigen Ehepaar wohnt, fiel sofort auf, dass die täglichen Rituale der Nachbarn — wie Briefkasten leeren, Haus verlassen usw. — am Donnerstag nicht eingehalten wurden. Stundenlang rang er mit sich, ob er die nachbarliche Wohnung, in der niemand reagierte, betreten könne. Dann überwog seine Sorge um die 87-Jährigen. Der Hausbesitzer fand das tote Ehepaar in Sesseln sitzend und alarmierte die Polizei.

(OTS)
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