Mettmann Von Hexen und Kobolden

Düsseldorf · Tormenta Jobarteh und Gidon Horowitz begeisterten die kleinen Zuhörer beim Erzählfestival.Sie regten die Phantasie der Kinder an und bezogen sie in die Handlungen mit ein. Rilke-Abend mit Ulrich Maiwald.

Auf große Resonanz stößt das Erzählfestival, das der Verein KulturKinder nach Mettmann geholt hat. In der Otfried-Preußler-Schule tobte der Saal, als Tormenta Jobarteh, der Geschichtenzähler, auftrat. Er traf auf vierhundert offene Ohren und zog die Grundschüler mit den mitgebrachten afrikanischen Geschichten in seinen Bann. Die meisten Geschichten begleitete er temperamentvoll mit einem westafrikanischen Instrument, der Kora, die harfenähnliche Laute hervorbringt.

Der Jäger ist in Gefahr

Sophie (9) fand die Geschichte mit der Hexe und dem Jäger am besten. Der Jäger ist in Gefahr! Er wird von drei Teufeln verfolgt. Zum Glück hat die Hexe ihn mit drei Wundersteinen ausgerüstet, mit denen er die Teufel vernichten kann. Bei den ersten beiden klappt es auch sehr gut; sie werden vom Blitz gnadenlos getroffen und lösen sich auf. Doch als der Jäger auch noch vom dritten Teufel verfolgt wird, wirft er seinen letzten Stein und trifft ihn direkt an die Brust. Das erwartete Ereignis bleibt aus. Aus dem einen großen Teufel werden tausende neue winzig kleine Teufelchen. Diese treiben bis heute ihr Unwesen und verstecken ständig Dinge wie Radiergummis, Schulbücher, Socken.

Beeindruckend beendete Tormenta Jobarteh sein Programm mit einer Körper-Percussion, die die Kinder in kürzester Zeit erlernten und den ganzen Raum zum Klangkörper werden ließen.

Mit Spannung wurde auch den Märchen von Gidon Horowitz gelauscht. Der Märchenerzähler entführte seine Zuhörer in die Welt der Zwerge und Kobolde. Schauplatz war die Stadtbibliothek in Mettmann. Vom „Koch und Kobold“ handelte das erste Märchen. Immer wieder verschwindet der Braten vom Koch, den er für seinen Grafen zubereitet. Dahinter steckt der kleine Kobold, der zunächst darum bittet, ein Stück zu kosten und schließlich ganz mit dem Braten weg ist. Der Graf ist verärgert, dass er kein Essen aufgetischt bekommt, schmeißt seinen Koch raus und setzt an dessen Stelle seinen Verwalter ein. Doch der Kobold dankt dem Koch, indem er ihm eine Schachtel schenkt. Auf die Schachtel getippt, erfüllen sich Wünsche. Während der Koch sich seinen Traum von einer eigenen Gaststätte erfüllt, müssen der Graf und sein Verwalter schmerzlich erfahren, dass aus ihrer Schachtel zwei Kobolde rausspringen und sie mit Schlägen bestrafen.

Was sich noch in so einer Schachtel versteckt, davon konnten sich die Kinder selbst überzeugen: Ein Bergkristall, eine Musikkugel und ein Kobold. Mit diesem kleinen Kobold begaben sich die kleinen Zuhörer weiter auf die Märchenreise.

(RP)
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