Rasante Durchfahrt

Am Freitag macht die Deutschlandtour auch im Kreis Mettmann Halt. Der Tross der Radprofis startet gegen 12 Uhr in Neuss, trifft rund eine halbe Stunde später in Erkrath ein und macht einen Abstecher nach Gruiten.

Alpe d‘Huez, Champs-Élysées, Neanderthal – auch in diesem Jahr kann in Mettmann, Erkrath und Wülfrath wieder von der großen Radsportwelt geträumt werden, allerdings nur für etwa zehn Minuten. Anlässlich der Deutschlandtour, die am Freitag auf ihrer siebten Etappe von Neuss nach Georgsmarienhütte nahe Osnabrück führt, fahren die 148 Radprofis auch durch den Kreis Mettmann.

Auf dem Weg der rund 215 Kilometer langen Etappe fahren die Sportler, aus Gerresheim kommend, nach Erkrath ein, um vor der Stadthalle um die ersten Sprintpunkte der Etappe zu kämpfen. Die schnellsten Radler werden Geschwindigkeiten von bis zu 60 Stundenkilometern erreichen, Zeit für ein Autogramm für die Fans an der Strecke bleibt da nicht. Danach geht es über die Neanderstraße, Beethovenstraße und Mettmanner Straße ins Neandertal nach Mettmann und über den Südring (B7) und den Gruitener Weg nach Gruiten. Etwas später kommen die Radprofis noch einmal für einen nur kurzen Abstecher in das Kreisgebiet zurück, wenn sie über die Wiedener Straße nach Wülfrath einfahren und über Aprath, Koxhof und den Oberdüsseler Weg den Kreis Mettmann endgültig in Richtung Wuppertal verlassen.

Anders als noch vor zwei Jahren fehlt diesmal Lokalmatador Sven Teutenberg aus Mettmann, der inzwischen für das kleine Team des Cycling Club Düsseldorf antritt und nicht mehr an der Deutschlandtour teilnimmt. Dafür sind aber andere namhafte Radprofis am Start. Jens Voigt (Rückennummer 1) vom dänischen Team CSC gewann bereits im vergangenen Jahr die Rundfahrt und fuhr in seiner Karriere unter anderem auch zwei Etappensiege bei der Tour de France ein. Auch Robbie McEwen (dreimaliger Gewinner des Grünen Trikots bei der Tour de France; Rückennummer 35) vom Silence-Lotto-Team und sein Kollege Thor Hushovd (Credit Agricole) versprechen gerade bei der Sprintwertung in Erkrath eine hochklassige Tempojagd.

Als großer Favorit galt schon vor der Fahrt der deutsche Linus Gerdemann vom T-Mobile-Nachfolgerteam Columbia, der die Gesamtwertung der Deutschlandtour nach dem Prolog und den ersten drei Etappen auch anführt. Der 25-Jährige mit der Rückennummer 81 machte vor einem Jahr auf sich aufmerksam, als er bei der Tour de France die Etappe nach Le Grand-Bornand gewann und dadurch als zwölfter Deutscher überhaupt für einen Tag das Gelbe Trikot durch Frankreich tragen durfte. Allerdings zog sich der Münsteraner im März bei einem Sturz einen doppelten Beinbruch zu und sitzt erst seit Anfang August wieder auf dem Rad.

Weitere Favoriten sind Bernhard Kohl, Gesamtwertungsdritter bei der Tour 2008, vom Team Gerolsteiner und Denis Menschow (Rabobank), der Ende Juli als Gesamtvierter in Paris ankam. In Nachwuchssprinter Gerard Ciolek, Teamkollege von Linus Gerdemann, und Marcus Burghardt, Etappensieger bei der Frankreichrundfahrt 2008, sind zudem junge deutsche Talente im Rennen, die international schon mehrfach auf sich aufmerksam gemacht haben.

(RP)
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