Mettmann Regiobahn ist spitze

Düsseldorf · Die Mettmanner gehören zu den 15 besten Regionalbahnen Deutschlands. Geschäftsführer Joachim Korn fordert Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee auf, die Deutsche Bahn bei Investitionen nicht mehr zu bevorzugen.

Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee sagte den Regionalbahnen auf einer Fachtagung eine besondere Förderung duch den Bund zu. Regiobahn-Geschäftsführer Joachim Korn aus Mettmann forderte in einer Gesprächsrunde mit dem Minister, die ungleiche Behandlung der Regionalbahnen und der Deutschen Bahn zu beenden. Derzeit werden bei Bau- und Planungskostenzuschüssen die Unternehmen ungleich behandelt. Die Länderbahnen erhalten drei Prozent der Bausumme als Zuschuss, Die Deutsche Bahn dagegen 13 Prozent.

Mettmanner sind Spitzenreiter

Bei dem Treffen in Berlin kamen 15 Regionalbahnen aus ganz Deutschland zusammen. Unter diesen Spitzenreitern ist die Mettmanner Regiobahn die erfolgreichste mit täglich fast 20 000 Fahrgästen. Zu Bundesbahnzeiten verirrten sich gerade einmal 500 Fahrgäste in die alten Waggons.

Die Allianz pro Schiene, ein im Jahr 2000 gegründeter Verein zur Förderung des Schienenverkehrs, sieht den Bahnverkehr im Wachsen. 15 Jahre nach der Bahnreform präsentiert der Verein in Berlin beim Treffen mit dem Minister die 15 besten Regionalbahnen. Der Geschäftsführer der Allianz, Dirk Flege, sieht mit den Regionalbahnen bewiesen, dass sogar Stilllegungskandidaten sich zu Fahrgastmagneten entwickeln können. Ein zweites Beispiel neben der Mettmanner Bahn ist die Usedomer Bäderbahn in Mecklenburg-Vorpommern: Auch sie wollte die Deutsche Bahn nach jahrelanger Vernachlässigung stilllegen. Als die Strecke in andere Hände überging, verzehnfachten sich die Fahrgastzahlen.

Der Verkehrsminister sagte den Bahnchefs zu, den Vorschlag des Mettmanners nach Gleichbehandlung bei der nächsten Verkehrsministerkonferenz der Länder vorzutragen. Regionalbahnen und Deutsche Bahn hätten schließlich den gleichen Auftrag, nämlich einen ordentlichen und sicheren Schienenpersonenverkehr anzubieten.

Bekenntnis zur Schiene gefordert

"Die Menschen strömen in die Züge, wenn das Angebot stimmt", sagte pro-Schiene-Chef Flege. Umso unverständlicher sei es, dass die Regionalisierungsmittel, mit denen die Bundesländer den Schienenverkehr bezahlen, regelmäßig für Kürzungen herhalten müssen. Flege: "Nach der Bundestagswahl verlangen wir von der Politik ein klares Bekenntnis zur Schiene." Die Regionalisierungsmittel müssten um jährlich 2,5 statt bisher 1,5 Prozent aufgestockt werden.

Korn schilderte den Teilnehmern der Diskussionsrunde die Philosophie der Mettmanner: Sicherheit, Pünktlichkeit, freundliche Mitarbeiter und saubere Züge. Allianz-Vorsitzender Klaus-Dieter Hommel nannte als Erfolgsrezept: Leistungsfähige Infrastruktur, dichter Fahrplan, gute Anschlüsse, moderne Fahrzeuge, einfache Tarife, Kundenorientierung und regionale Verbundeheit des Unternehmens.

(RP)
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