Stadtwaldkids laden zum Lichterfest Kinder gehen mit ihren Laternen durch den Stadtwald

Mettmann · Es ist schon ein Stück Tradition, dass Kinder zusammen mit den Aulen Mettmannern den Stadtwald illuminieren.

 Lichterfest der Stadtwaldkids: vl Noemi (7) und Joy (9)

Lichterfest der Stadtwaldkids: vl Noemi (7) und Joy (9)

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Während die Dunkelheit hereinbricht, versammeln sich immer mehr Menschen auf dem Platz vor der Minigolfanlage im Stadtwald. Unzählige Laternen leuchten in allen Farben. Aufgeregtes Geplauder erfüllt die Luft. Das Pferd des Heiligen Martin steht ruhig da und zeigt sich gelassen angesichts des enormen Trubels. Auch Ayla Wulfen ist entspannt. Die Jugendliche verkörpert bereits seit fünf Jahren den St. Martin. Kimo Börger wird ihr in der Geschichte als Bettler begegnen. „Es ist uns wichtig, dass vieles von den Kindern ausgeführt wird“, sagt Seraphine Börger von der Jugendförderung der Stadt Mettmann, „dass sie mit einbezogen werden.“

Beim Lichterfest, das von den Stadtwald-Kids organisiert und vom Bürger- und Heimatverein „Aule Mettmanner“ unterstützt wird, stehen die Kinder ganz im Mittelpunkt. So sind bereits am frühen Abend einige Stadtwald-Kids die Strecke des Lichterzuges abgegangen und haben brennende Kerzen am Wegesrand aufgestellt.

Brigitte Zimmermann hat ihre Enkelin Alena an der Hand. Die 2-Jährige ist zum ersten Mal dabei. „Ich war mit der großen Enkeltochter immer schon da gewesen“, erzählt sie. „Ich komme sehr gerne hierher.“ Der Weg des Lichterzuges sei nicht so weit. „Es ist etwas privater hier“, sagt sie, „hier wird noch mitgesungen. Das erinnert einen an früher.“ Tatsächlich verzichtet das Lichterfest der Stadtwald-Kids auf eine Musikkapelle. „Wir singen selber“, betont Seraphine Börger. Deshalb werden auch Liedblätter verteilt. Alt bekannte Martinslieder, wie das klassische „Ich geh mit meiner Laterne“ sind dabei, aber auch moderne Stücke.

Und dann geht es auch schon los. Vorweg reitet der Heilige Martin auf seinem Pferd, angetan mit seinem kostbaren Umhang. Unterm klaren Sternenhimmel ziehen die schaukelnden, leuchtenden Laternen durch den Wald auf den Spielplatz zu und über die Brücke hinweg. Viele Kinder haben ihre Laterne selbst gebastelt. Die wundersamsten Formen haben sie. Wattige Wölkchen, weiße Schwäne, Marienkäfer und Regenbogen glühen sanft. Marco hat eine Laterne gebastelt, auf die er bunte Herbstblätter geklebt hat. „Die habe ich mit der Mama gesammelt“, verrät der 4-Jährige und strahlt über das ganze Gesicht.

Dominiks Laterne dagegen sieht aus wie ein Polizeiauto. „Die ist gekauft“, verrät er. Den Stab hat er ganz passend ausgesucht, der blinkt nämlich, ganz wie ein Polizeisignal. Langsam bewegen sich die Laternen am Steinbruch entlang zum Stadtwaldhaus und dann geht es zurück zum Minigolfplatz, wo die Geschichte des Heiligen Martin vorgelesen und von Ayla und Kimo vorgespielt wird.

Nachdem alle gesehen haben, wie wichtig es ist, zu teilen, gibt es Weckmänner. Allerdings bekommt hier nicht jedes Kind einen Weckmann. „Wir teilen“, erklärt Seraphine Börger. Zwei riesige Weckmänner liegen dafür bereit. „Jeder bekommt ein Stück. St. Martin hat geteilt und das soll auch hier vermittelt werden“, meint die Mitarbeiterin der Jugendförderung. Und damit der Weckmann nicht so trocken ist, gibt es dazu Butter und Marmelade, außerdem heißen Kakao und Punsch zum Aufwärmen nach dem Marsch durch den Wald.

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