Mettmann/Erkrath Katholische Kirche: Trend geht zu Fusionen

Mettmann/Erkrath · Gut besucht war der Jahresempfang des Katholikenrates Kreis Mettmann Mitte-Nord in der Brügger Mühle. Einer der Gründe war sicherlich, dass mit Matthias Kopp, Pressesprecher der Deutschen Bischofskonferenz, ein hochkarätiger Referent eingeladen wurde, der bei seinem packenden, rhetorisch geschliffenen Vortrag zum Thema "Zwischen Papstbesuch und Dialogprozess " zu überzeugen wusste.

 Pfarrer Markus Bosbach (l.), Matthias Kopp, Pressesprecher der Bischofskonferenz und Raimund Lukannek, Geschäftsführer des Kirchenrats Kreis Mettmann Mitte-Nord, beim Jahresempfang.

Pfarrer Markus Bosbach (l.), Matthias Kopp, Pressesprecher der Bischofskonferenz und Raimund Lukannek, Geschäftsführer des Kirchenrats Kreis Mettmann Mitte-Nord, beim Jahresempfang.

Foto: Dietrich Janicki

Matthias Kopp war einer der Hauptorganisatoren des Papstbesuches in Deutschland. Es wurde deutlich, dass er ganz nah dran war. Er verwies darauf, dass die Vorbereitungen des Besuches von einem Umfeld geprägt waren, als die katholische Kirche in Deutschland in der Kritik des überwiegenden Teiles der Medien stand.

Es waren vor allem die im Jahr 2010 bekanntgewordenen Missbrauchsfälle, die für großen Unmut sorgten. In der Öffentlichkeit seien kritisch die Meinung der katholischen Kirche zum Zölibat und zur Homosexualität hinterfragt worden. Matthias Kopp betonte, dass der Papstbesuch sehr wichtig gewesen sei: Vor allem die 19 Reden, die der Heilige Vater gehalten habe, hätten viel Beachtung gefunden.

Der Pressesprecher war in den Räumen des Erfurter Priesterseminars einer der Wenigen, die fast unmittelbar an der Begegnung des Papstes mit einer Gruppe von Opfern des sexuellen Missbrauchs durch Priester und kirchliche Mitarbeiter, teilgenommen hatten.

Der Papst sei zwar mit den Opfern allein in einem Raum gewesen, dieser befand sich aber direkt neben den Räumlichkeiten, in denen sich Matthias Kopp befand. "Da sind bei den Opfern viel Tränen geflossen", verriet der Pressesprecher.

Matthias Kopp nahm ausführlich zur Ökumene Stellung. Er verwies auf den Dialog zwischen der katholischen und evangelischen Kirche. Kreisdechant Pfarrer Markus Bosbach bemerkte, dass die Diskussion um die Missbrauchsfälle auch im Kreisdekanat Spuren hinterlassen habe.

Die Zahl der Katholiken sei binnen Jahresfrist von rund 180 000 auf 178 000 zurückgegangen. Die Strukturen im Kreisdekanat hätten sich gewandelt. "Der Trend geht zu Fusionen der Pfarrgemeinden in den Städten." Geschäftsführer Raimund Lukannek wies auf die Wichtigkeit der Vernetzung der Pfarrgemeinden hin.

(RP)
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