Mettmann Gründlicher Frühjahrsputz im Naturbad

Mettmann · Im Mai soll das Schwimmbad im Stadtwald öffnen. Voraussetzung: Die Sonne erwärmt bis dahin das Wasser.

 Betriebsleiter Frank Fitsch bringt im Naturbad eine neue Boje für die Leinen an. Jetzt kann das Becken mit Wasser gefüllt werden.

Betriebsleiter Frank Fitsch bringt im Naturbad eine neue Boje für die Leinen an. Jetzt kann das Becken mit Wasser gefüllt werden.

Foto: Dietrich Janicki

Die lange Rutsche, die sich in sanften Bogen bergab schlängelt, die Sprungfelsen und die Liegewiese sind noch verwaist, das Becken ist leer. Die Folie leuchtet himmelblau, als Frank Fitsch sie mit dem kräftigen Strahl des Hochdruckreinigers bearbeitet. Am Beckenboden fegt sein Kollege die letzten Reste braunen Wassers zusammen und lässt sie im Ablauf verschwinden.

Der Frühjahrsputz im Naturfreibad hat seinen Höhepunkt erreicht: Das Becken ist sauber, nun braucht es rund eine Woche um mit 3,2 Millionen Litern frischem Brunnenwasser vollzulaufen. "Das hat elf Grad Celsius. Wie müssen anschließend also noch auf schönes Wetter warten", sagt Fitsch. Der Betriebsleiter Bäder hofft, bereits Anfang Mai öffnen zu können. Doch der Termin ist nur mit freundlicher Unterstützung der Sonne zu halten, die das Wasser auf angenehme Temperaturen erwärmen muss. Denn die Überlegungen, das Bad zu beheizen, sind an der Preisfrage gescheitert.

"Wir hätten für die drei Monate Saison 100 000 Euro investieren müssen, um ein Grad Celsius wärmeres Wasser zu bekommen." Die Sonne schafft an heißen Tagen zwei Grad Celsius. Anders als bei einem See bleibt die einmal erreichte Temperatur im Becken allerdings nicht konstant. Denn da Fitsch weder Chlor noch andere Chemikalien einsetzt, um die Hygiene zu garantieren, muss er für jeden Badegast 100 Liter frisches Wasser nachlaufen lassen. "Das sind an Spitzentagen 300 000 Liter." Das habe den Vorteil, dass der Sprung ins Becken auch bei anhaltender Hitze immer erfrischend ist. An schönen Tag erreicht die Temperatur 19 Grad Celsius.

"Manche kommen aber auch gar nicht zum Baden her, sie möchten sich hier erholen und das Ambiente genießen", berichtet Fitsch. Viele Gäste kämen inzwischen nicht nur aus dem Kreis, sondern aus Solingen, Wuppertal und dem Kölner Raum. "Es hat sich inzwischen herumgesprochen, dass wir hier ein naturnahes Badekonzept und eine schöne Anlage zu familienfreundlichen Preisen bieten. Das Bad ist inzwischen richtig bekannt."

Doch bevor die ersten Gäste auf der Wiese Decken und Badetücher ausbreiten, ist noch einiges zu tun. Während sich das Becken langsam füllt, bekommen die Außenanlagen noch eine Grundreinigung. "Die Beete sind bereits gepflegt, beim Mähen unterstützt uns der Bauhof", sagt Fitsch. Er ist zufrieden, die Arbeiten laufen seit Mitte Februar nach Plan. "Obwohl uns der Sahara-Sand in diesem Jahr einige Tage zusätzlich gekostet hat. Als das Becken gerade sauber war, hat er sich auf die Folie gelegt und wir konnten wieder von vorne anfangen."

Der Betriebsleiter ist stolz darauf, auch bei der Reinigung auf alle chemischen Zusätze verzichtet zu haben. Das beweist der kleine Molch, der etwas orientierungslos über den trockenen Beckenboden krabbelt. Mit einem Eimer holt Frank Fitsch ihn nach oben und setzt ihn in Bachnähe aus. "Wir haben bestimmt 50 davon herausgeholt freigelassen." Während der Saison wandern zahlreiche Amphibien in das Naturbad ein.

(domi)
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