Handball "Unitas hat für den Aufstieg hart gekämpft"

Mettmann · Haan Die Unitas Haan blickt auf eine erfolgreiche Saison. Für die Herrenmannschaft ist die Meisterschaft in der Handball-Verbandsliga zwar noch nicht beendet, der Spitzenreiter hat den Aufstieg in die Oberliga aber bereits in der Tasche. Dagegen vergab die erste Frauenmannschaft am letzten Spieltag ihre Aufstiegschance.

Haan Die Unitas Haan blickt auf eine erfolgreiche Saison. Für die Herrenmannschaft ist die Meisterschaft in der Handball-Verbandsliga zwar noch nicht beendet, der Spitzenreiter hat den Aufstieg in die Oberliga aber bereits in der Tasche. Dagegen vergab die erste Frauenmannschaft am letzten Spieltag ihre Aufstiegschance.

Nach dem freiwilligen Abstieg der Unitas aus der Regionalliga entstand das Projekt 2010++. Hat dieses Projekt für den jetzigen Vorstand noch eine Bedeutung?

Blau Wir haben die Ziele aufgegriffen und fortgesetzt. Wir wollen in Haan weiter leistungsbezogenen Handball spielen. Das Ziel war, in die Oberliga aufzusteigen. Auf längere Sicht schielen wir sicher auch noch höher auf die Dritte Liga, aber das braucht Zeit und Muße. Jetzt wollen wir erst einmal in der nächsten Saison die Oberliga halten. Erstmals kann Trainer Jörg Müller eine Saison ohne den Druck angehen, aufsteigen zu müssen.

Was bedeutet der Aufstieg in die Oberliga für den Verein?

Blau Auf jeden Fall ist er eine Belohnung für unsere Arbeit. Für Achim Görke und den erweiterten Vorstand zum Beispiel, der sich eingesetzt hat, damit der Stadtrat uns beim Harzmittelverbot entgegenkommt, es für dieses Jahr und die nächste Saison genehmigt. Es ist aber auch eine Belohnung für die Spieler und die Trainer, die dem Verein die Stange gehalten und den Kopf nicht in den Sand gesteckt haben. Vor der Saison haben wir gesagt: Wir probieren es noch einmal. Jetzt hat es geklappt, weil es diesmal auch keinen übermächtigen Verein gab, der viel Geld in die Hand genommen hat, um nach oben zu kommen – so wie in den Jahren zuvor die Bergischen Panther oder die SG Ratingen.

Diesmal hat die Konkurrenz wohl eher die Unitas als übermächtig empfunden . . .

Blau Wir haben nicht viel anders gemacht als in der vergangenen Saison, aber wir haben Kontinuität hineinbekommen und mehr Kampfgeist entwickelt. Und dadurch haben wir diesmal Spiele gewonnen, die auf der Kippe standen. Es ist aber beileibe nicht alles Gold, was glänzt. Wir haben keine phänomenalen Einzelspieler, aber ein eingeschworenes Team. Jörg Müller hat aber ein glückliches Händchen bewiesen, Stefan Graedtke zu verpflichten. In den ersten Spielen hat er uns fünf bis sechs Punkte gebracht, weil er überragend gehalten hat. Lars Krüger hat sich in dieser Zeit super entwickelt und Verantwortung übernommen. Und auch Christian Mohaupt ist noch ein Eckpfeiler, der eine überragende Saison gespielt hat. Pech hatten wir mit der Verletzung von Moritz Blau, das war eine arge Schwächung, die wir aber gut kompensiert haben.

Der Aufstieg der zweiten Herrenmannschaft in die Handball-Landesliga passt sicher auch gut ins Konzept.

Blau Wir wollten eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen erster und zweiter Mannschaft, deshalb haben wir die Kombination gewählt mit Ronny Lasch als Co-Trainer der Ersten und Chefcoach der Zweiten. Ronny hatte großen Anteil daran, den richtigen Weg zu finden. So ist auch Philipp Clodt dabei geblieben – das war der Kameradschaft geschuldet. In der nächsten Saison wollen wir wieder oben mitspielen. Das Ziel ist nicht vermessen, denn die Mannschaft hat einfach viele gute Spieler und bekommt jetzt auch noch Phillipp Schmalbuch und Moritz Ziegler dazu. Für die Erste bietet sich zudem die Möglichkeit, auf diese Leute zurückgreifen zu können, wenn Not sein sollte.

Bei den Frauenmannschaften ist es nicht ganz so gut gelaufen. Die Erste hat den Aufstieg am letzten Spieltag vergeben.

Blau Schade, das hätte den Erfolg noch abgerundet, aber da war nach dem Saisonstart nicht mit zu rechnen, dass jetzt mit 16 Minuspunkten überhaupt die Möglichkeit besteht, in die Oberliga aufzusteigen. Jetzt müssen wir abwarten, ob die HG Kaarst/Büttgen den Aufstieg annimmt oder ob es vielleicht noch zu einem Aufstiegsturnier kommt.

Weshalb hat die Erste überhaupt so eine Berg- und Talfahrt hingelegt?

Blau Frauen sind immer etwas Besonderes. Es gab gewisse Querelen zwischen der ersten und der zweiten Mannschaft, die da mit hineinspielten. Bei einigen stimmte die Chemie einfach nicht. Die Priorität Aufstieg gab es aber nicht. Ich bin froh, dass wir das in der nächsten Saison etwas anders darstellen können. Mit Rudi Lichius und Cordula Schwirblatt haben wir jetzt ein Trainergespann verpflichtet, das eine leistungsbezogene Truppe in der Verbandsliga betreuen soll und die Oberliga im Blick hat. Die zweite Mannschaft ziehen wir in die Landesliga zurück, einen Trainer suchen wir noch. Wir wollen auch bei den Frauen eine vernünftige Zusammenarbeit zwischen erster, zweiter und dritter Mannschaft erreichen.

BIRGIT SICKER FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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