Mettmann Dampfmaschinen im Art-Werk

Düsseldorf · Seit Anfang der 80er Jahre sammelt Volker Püschel das alte Blechspielzeug. Am Wochenende sind seine Schätzchen in einer Ausstellung im Mettmanner Kulturtreffpunkt zu sehen.

Die Reihe der interessanten Ausstellungen im Mettmanner Kulturtreffpunkt Art-Werk wird mit der Eröffnung der "Dampfspiele" am Freitag, 23. Oktober, ab 19 Uhr fortgesetzt. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen mehr als 40 Dampfmaschinen des Mettmanner Sammlers Volker Püschel.

"Die Dampfmaschine gehört zu den so genannten Blechspielzeugen", erläutert Püschel. Die bekanntesten und beliebtesten Blechspielzeuge seien die Eisenbahnen, mit denen viele Erwachsene in ihrer Kindheit gespielt haben oder heute noch spielen. Seit Anfang der 80er Jahre sammelt der Landschafts- und Golf-Architekt Dampfmaschinen. Zunächst graste er die Flohmärkte ab, um seltene, alte Exemplare zu finden. Später beteiligte er sich an Sammel- und Tauschbörsen. "Die meisten meiner rund 60 Dampfmaschinen stammen aus den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts."

Ein teures Hobby

Das Sammeln vom Dampfmaschinen ist ein eher teures Hobby. "Im Durchschnitt habe ich etwa 1500 Mark für eine Dampfmaschine bezahlt", sagt Volker Püschel. Dass er nicht die Euro-, sondern die DM-Preise nennt, begründet er damit, dass er nach Einführung des Euro keine Dampfmaschine mehr gekauft habe, so der 70-Jährige. Stolz erzählt er, dass er vor einiger Zeit seine Dampfmaschinen in einer Fernsehsendung vorstellen konnte. "Das war schon eine tolle Atmosphäre im Studio."

Etwas merkwürdig klingt es, dass er es besonders liebe, die alten Dampfmaschinen intensiv zu putzen und auf Hochglanz zu bringen. "Da nehme ich mir viel Zeit für und lasse mich nicht aus der Ruhe bringen." Auch kleinere Reparaturen führe er selbstverständlich selbst durch. "Wer so ein Hobby hat, muss Freude an der Bastelei haben", erklärt Püschel.

Für ihn übten die Dampfmaschinen, die es in den unterschiedlichsten Formaten zumeist aus den Materialien Messing und Edelstahl gibt, eine Faszination aus, sagt er. "Wenn ich die Dampfmaschine anschmeiße, es pfeift und zischt und der Kessel unter Dampf steht, ist das für mich etwas ganz Besonderes." Sollte eine Störung vorliegen, die behoben werden muss, kann sich Püschel in das Problem hinein knien. "Ich habe mal bis nachts um drei Uhr versucht, eine kleinere Reparatur auszuführen. Als es dann geklappt hat, war das für mich ein Erfolgserlebnis", versichert der leidenschaftliche Hobbysammler.

Mit dem VW-Bus nach China

Püschel ist gebürtiger Hamburger, wohnt aber seit 34 Jahren in Mettmann. Er ist verheiratet und hat ein Enkelkind. Apropos verheiratet – ein Jahr dauerte damals seine Hochzeitsreise mit einem alten VW-Bus. Sie führte das Hochzeitspaar unter anderem nach China und Indien. Da begann seine Sammelleidenschaft.

"Damals habe ich indische Götter gesammelt", verrät er schmunzelnd.

(RP)
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