Mettmann Badespaß im Naturbad

Düsseldorf · Am Wochenende kamen viele Menschen in das Freibad am Mettmanner Stadtwald. Der große Kinderbereich mit Sandstrand ist ideal für Familien. Viele Gäste schätzen das ungechlorte Wasser und die große Liegewiese.

Frank Fitsch feuchtet den alten Tafelschwamm an, entfernt die mit Kreide angeschriebene "19" auf der Anzeige mit der Aufschrift "Wassertemperatur" und ersetzt sie durch eine "20". "So schnell kann es gehen", sagt er lächelnd und wischt sich etwas Schweiß von der Stirn.

Im Mettmanner Naturfreibad am Stadtwald herrscht am Samstag Hochbetrieb. In Scharen pilgern Familien und Jugendliche auf die Anlage, am Nachmittag bildet sich die erste kleine Schlange an der Kasse. Sie alle verbindet eins: die Suche nach Erfrischung im kühlen Nass.

3,2 Millionen Liter Wasser stehen den Gästen zur Verfügung. Bis zu zweimal am Tag wird es durch die drei Geomatrix-Becken gefiltert und bleibt somit stets frisch und sauber. "Die Menschen kommen sogar aus dem Kölner Raum, weil sie das Naturwasser genießen möchten", erzählt Betriebsleiter Frank Fitsch. Durch Sandanlagen und kindgerechte Becken hat sich das Naturbad in den letzten Jahren verstärkt als Familienausflugsziel profiliert.

Badegäste aus Wülfrath

"Überfüllte Becken und schreiende Teenies gibt es hier nicht — statt Stress wartet Erholung", sagt Fitsch mit Blick auf sich entspannende Eltern. Sandra Gahlmann ist mit Julia Tesch und Marcel Holland aus Wülfrath gekommen. "Hier findet man wenigstens Ruhe vom Berufsalltag, also ist die Familienlastigkeit kein Problem für mich", findet die Auszubildende. "Außerdem hat man hier nicht den ekligen Chlor-Geschmack."

Nur Marcel muss etwas Mut aufbringen, ins Becken zu hüpfen: "Das Wasser ist halt doch relativ frisch", sagt der Student. Binali Erdogan betreibt den Kiosk auf der Anlage. "Bei dem Wetter geht Eis natürlich am besten weg, vor allem Pop-ups." Seit 2004 ist er im Naturfreibad heimisch geworden, nachdem er zuvor ein Jahr lang von einem provisorischen Container aus seine Waren zum Verkauf bot. Das Geschäft laufe gut, seine Kinder helfen nach der Schule im Stübchen aus. Frank Fitsch hat derweil wieder seinen Beobachter-Platz am Bademeisterhäuschen eingenommen, das Ein- und Drei-Meter-Sprungbrett sowie die 82 Meter lange Wasserrutsche stets im Visier.

Seit letztem Jahr befindet sich auch ein Beachvolleyballfeld auf der Liegewiese, das bei 28 Grad allerdings nicht genutzt wird. "Ich möchte heute keine unnötige Bewegung machen", sagt Bärbel Hoffmann lachend, während sie ihre kleinen Söhne beim Sandburgenbau beobachtet. "Die sollen sich hier ruhig verausgaben, ich bleib liegen", sagt sie, setzt die Sonnenbrille auf und lehnt den Kopf zurück. Montag scheint endlos weit weg.

(RP)
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