Erkrath Bürgerbus fährt neue Routen

Düsseldorf · Mehr als 8600 Fahrgäste haben den im September 2010 ins Leben gerufenen Bürgerbus bereits benutzt. Nun sind die Routen angepasst worden. Der Verein macht nicht wie erwartet 10 000 Euro Verlust.

Wolfgang Peter freut sich jede Woche auf seine Schicht am Steuer des Erkrather Bürgerbusses. "Ich habe so viel Spaß mit den vielen netten Fahrgästen", erzählt der Rentner, der seit 1957 in Alt-Erkrath wohnt und die Straßen besser kennt, als seine Westentasche. "Ich kann es kaum erwarten, bis ich wieder dran bin", sagt Peter. Spaß haben aber nicht nur die Fahrer, sondern auch die Organisatoren.

4,5 Fahrgäste pro Tour

"Der Bürgerbus ist ein absolutes Erfolgsmodell", sagt Dieter Becker vom Bürgerbus-Verein. Mehr als 8500 Fahrgäste haben die Ehrenamtler seit September vergangenen Jahres befördert und damit sogar ihre eigenen Erwartungen weit übertroffen. Etwa drei Fahrgäste pro Tour braucht der Verein, damit sich das Projekt rechnet. "Jetzt haben wir schon 4,5 Fahrgäste pro Tour im Schnitt", sagt Kassenwart Jens Reuker, der fein säuberlich Buch führt und sich auch um die Steuererklärung des Vereins kümmert. Zu Beginn hatte der Verein damit gerechnet, pro Jahr etwa 10 000 Euro Verlust zu machen, für den die Stadt einspringen müsste. Geworden sind es jedoch nur 1700 Euro Miese.

Etwa 1000 Alt-Erkrather pro Monat nehmen die Möglichkeit wahr, sich aus den Wohngebieten in die Innenstadt chauffieren zu lassen. "Die meisten wollen an der Bahnstraße einkaufen, mit der S-Bahn nach Düsseldorf fährt kaum einer", sagt Dieter Becker. Kundschaft kommt vor allem aus den "höher gelegenen" Wohngebieten wie am Kalkumer Feld und rund um den Rathelbecker Weg. Aus diesem Grund sind die Routen nun auch angepasst und erweitert worden, um auf die Wünsche der Fahrgäste einzugehen. Start ist nicht mehr am Nordbahnhof, sondern mitten in der Stadt am Gerberplatz vor der Begegnungsstätte. Von dort aus wird zum Fahrplanwechsel ab dem 14. Juni die neue Strecke angefahren, die sich im Prinzip wie ein vierblättriges Kleeblatt durch ganz Alt-Erkrath erstreckt und immer wieder ins Zentrum zurück kehrt. Neu ist etwa die Möglichkeit, bis zur Taubenstraße hinauf zu fahren und von dort aus ohne Steigungen den Friedhof erreichen zu können. Neu ist auch eine ausgedehntere Tour über die Straße Am Wimmersberg. Ebenfalls erweitert wurde die Strecke, die nun durch die gesamte Fußgängerzone an der Bahnstraße verläuft und bis zur S-Bahn-Station fortgesetzt wird.

Insgesamt 40 Haltestellen werden nun in der neuen Runde angefahren. Wer Zeit und Lust hat, ist gerne eingeladen, die Fahrer auf einer kompletten neuen Runde zu begleiten. Ob man eine Station fährt oder alle 40, der Fahrpreis von 1,50 Euro bleibt. Die neue Routen und Zeiten sind auf einen Faltblatt notiert, das an vielen Stellen in Erkrath ausliegt.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort