Mettmann Keine Panik bei Verbrauchern

Düsseldorf · Eine Umfrage auf dem Mettmanner Wochenmarkt über das Einkaufsverhalten wegen der EHEC-Bakterien. Die Kunden fragen nach der Herkunft von Obst und Gemüse. Kreislandwirt gibt Entwarnung für rheinisches Gemüse.

EHEC: Bauern vernichten ihre Ernte
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EHEC: Bauern vernichten ihre Ernte

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Die Krankheitsfälle mit den EHEC-Bakterien haben Auswirkungen auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Von Panik ist allerdings nichts zu spüren, wie eine Umfrage auf dem Mettmanner Wochenmarkt ergab. "Man muss aufpassen, die Hygiene-Vorschriften beachten und nachfragen, woher Obst und Gemüse stammen", sagt Ursel Kalthoff, die bei Gemüsehändler Freddy Hilden ihren Wocheneinkauf tätigt.

Umsatzrückgang beim Salat

Helmut Fritze hat gerade Tomaten gekauft. "Die kommen aus Kaarst", sagt Freddy Hilden. Fritze hat keine Bedenken und erzählt, dass er nach wie vor auch Salat isst. Der ist derzeit allerdings weniger gefragt, sagt Freddy Hilden. Der Umsatz beim Salat ist um 70 bis 80 Prozent zurückgegangen, bei den Gurken sind es immerhin 30 Prozent. Und dies, obwohl Hilden Gurken aus eigenem Anbau verkauft.

Seine Kollegin Sonja Tiepel vom anderen Gemüsestand auf dem Mettmanner Wochenmarkt klärt ihre Kundschaft offensiv auf: "Die Kunden wollen wissen, woher die Ware kommt. Sie kommt aus kontrolliertem Anbau. Im Übrigen verkaufen wir keine spanischen Gurken und Salate."

"Jetzt belegen es die Untersuchungsergebnisse der Erzeugerorganisationen: Rheinisches Gemüse ist nicht mit dem EHEC-Erreger belastet", betont Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Mettmann. Alle aus dem Rheinland bislang untersuchten Gemüseproben seien frei von EHEC-Erregern. "Wir können für die in unserer Region erzeugten Produkte Entwarnung geben und hoffen, dass die Verbraucher wieder vertrauensvoll auf unser regional erzeugtes Obst und Gemüse zurückgreifen", sagt Dahlmann.

Für die Untersuchungen wurden nach Angaben des Kreisvorsitzenden repräsentative Stichproben gezogen. Das umfangreiche Kontrollprogramm werde mit verstärkter Intensität fortgesetzt und die Erzeugnisse permanent weiter analysiert. "Rheinische Gemüsebetriebe sind Teilnehmer in unterschiedlichen Prüfsystemen. Bei uns wird Obst und Gemüse unter höchsten Qualitätsstandards erzeugt", hält der Vorsitzende fest.

Bei den Kontrollen werde der Nachweis über das Einhalten von Hygienevorschriften in allen Stufen der Produktion und Vermarktung der Lebensmittel überprüft. Für die Erzeugerstufe seien dies unter anderem Vorgaben für die Düngung, für das verwendete Wasser, für Ernte, Transport und Handhabung von Erzeugnissen, Personal- und Anlagenhygiene. Auch für die Stufe Großhandel und den Lebensmitteleinzelhandel seien Schwerpunkte auf die Hygiene gelegt worden.

(RP)
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