Meerbusch Trotz Regens: Maimarkt lockt Besucher an

Meerbusch · Mehr als 3500 Besucher strömten gestern auf den Osterather Maimarkt. An fast 90 Ständen bekamen sie Handwerkskunst und kulinarische Delikatessen geboten. Ärger gab's wegen erhöhter Standgebühren

 Junge Talente der Musikschule "Music Art" aus Osterath demonstrierten auf der RP-Bühne den Besuchern, was in ihnen steckt.

Junge Talente der Musikschule "Music Art" aus Osterath demonstrierten auf der RP-Bühne den Besuchern, was in ihnen steckt.

Foto: Ulli Dackweiler

Die Organisatoren ziehen ein positives Fazit: "Trotz des Wetters sind wir zufrieden mit dem Maimarkt. Das Interesse der Osterather an ihrem Markt wird in jedem Jahr stärker", sagt Veronika Hoppe-Naundorf, erste Vorsitzende des Werbe- und Interessenrings Osterath (WIR). "Außerdem war unser Markt auch an diesem Sonntag Anziehungspunkt für nicht ortsansässige Besucher, die sich die Meerbuscher Handwerkskunst anschauen."

Bis zum vergangenen Jahr noch als Handwerker- und Bauernmarkt bekannt, hat sich in diesem Jahr nicht nur der Name des traditionellen Osterather Marktes geändert. Zum ersten Mal präsentiert der WIR gemeinsam mit der Düsseldorfer Eventagentur Rheinlust den Markt. Anfang des Jahres holte sich der WIR die Agentur Rheinlust mit ins Boot, die die Einzelhändler bei der Organisation der Stände unterstützt.

Das neue Konzept bringt einige Änderungen mit sich: Betrug die Standmiete in den letzten Jahren noch 50 Euro, sind es jetzt 100 Euro pro Stand. Das sei der minimale Betrag, um die laufenden Kosten für Stromanschlüsse, Reinigung und Werbemaßnahmen zu decken, erklärt Gabriela Picariello, Inhaberin von Rheinlust. Einige alteingesessene Händler sind deswegen verärgert. Die höheren Standgebühren sind vielleicht auch der Grund, weshalb 50 der 86 Händler von der Agentur organisiert wurden und das erste Mal auf dem Maimarkt vertreten sind.

Von der leichten Schattenseite des neuen Konzepts bekommen die Besucher nicht viel mit. Sie erkunden die Stände, die sich über vier Straßen im Osterather Ortskern erstrecken. Highlight für viele Besucher des ehemaligen Handwerker- und Bauernmarktes ist die Handwerkskunst. Neben Metallbau Hoffmann, die den Besuchern alles zu Solaranlagen erklären, zeigt unter anderem die Malerwerkstatt Hüsges sein Können. Für Kinder ist der Stand vom Blumen- und Pflanzenhof Hoppe Anziehungspunkt. Die Kleinen können dort unter Anleitung Haarkränze aus Blumen binden und sorgen so für Farbkleckse im Regen.

Kulinarisch schickt der Osterather Maimarkt seine Besucher auf eine Weltreise. Neben belgischen Pommes, französischen Crêpes, rheinischen Reibekuchen und nordischen Fischspezialitäten gibt es auch original amerikanisches Philly Cheese Steak. Ein Stand sticht besonders hervor: Vom "Lachskönig" weht ein Duft aus Lagerfeuer und frisch geräucherten Fisch durch die Straßen. Inhaber Ludwig Traber kam bereits morgens um sieben Uhr aus Selfkant auf den Markt, um seinen Stand vorzubereiten. Er ist angetan von der guten Stimmung in Osterath und will im nächsten Jahr wiederzukommen.

Auch für die Einzelhändler läuft der Maimarkt gut. In ihren Geschäften ist es warm und trocken. Viele haben sich für den Tag eine besondere Aktion ausgedacht. Jutta Wolsky bietet ihren Kunden im Kinder- und Damengeschäft "Klamottenlotte" Rabatt aufs Sortiment. Adelgunde Schmolt vom Modehaus Schmolt kooperiert mit dem neu eröffneten Dorf-Café: Jeder Kunde, der bei ihr einkauft, bekommt einen Gutschein für das Café. Außerdem hat die Inhaberin eine Modenschau auf der RP-Bühne am Kirchplatz organisiert. Vier weibliche, drei männliche und ein Kindermodel präsentieren die aktuelle Kollektion und lassen die Sonne zumindest auf der Bühne erstrahlen.

Und dann, nachdem das schlechte Wetter den ganzen Tag Hauptgesprächsthema auf dem Maimarkt war, machen am späten Nachmittag die dunklen Wolken der Sonne Platz. Bei Musik der jungen Rockband "Opposites Attract" lassen Besucher, Händler und Organisatoren den Tag ausklingen.

(RP)
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