Meerbusch Projektarbeit: Küken im Kindergarten

Düsseldorf · Lank An der Werkbank zu arbeiten finden die Kinder der Katholischen Kindertagesstätte St. Stephanus der Gemeinde Hildegundis von Meer klasse. Einmal in der Woche können sie das tun – und zwar mit einem ehrenamtlichen Großvater. Der zeigt ihnen dann alles. An einem anderen Tag kommt eine ältere Dame, ebenfalls ehrenamtlich. Sie musiziert mit den Kindern. "Das gefällt ihnen sehr", berichtet die Leiterin, Susanne Popien.

In ihrer Kita an der Hauptstraße hatte sie neulich aber noch ganz andere Gäste zu Besuch: Küken. Zunächst steckten sie noch in Eiern, schließlich waren sie der Mittelpunkt des Projekts "Vom Ei zum Küken". Die Kinder lernten dabei, wie hinter der Kalkschale Leben entsteht und wächst, bis das Hühnerküken schlüpft. 20 waren es an der Zahl. Die Hühner laufen nun aber nicht im Lanker Kindergarten herum. Sie seien in liebevolle Hände abgegeben worden, versichert Popien.

St. Stephanus hat drei Gruppen mit je 25 Kindern, die zwischen drei und sechs Jahre alt sind. Die Betreuung von unter Dreijährigen soll kommen, allerdings erst, wenn umgebaut worden ist. Die Stationen der Baumaßnahme wollen die Erzieherinnen in ihrer Arbeit aufgreifen und den Kindern erklären, was mit ihrer Einrichtung passiert. Beim Richtfest sollen die Kleinen ebenfalls nicht fehlen. "Sie werden wahrscheinlich ein Lied singen", erzählt Popien. Für die Mitarbeiterinnen (sechs Vollzeitkräfte) ändert sich mit der U3-Betreuung ebenfalls einiges. In Fortbildungen werden sie nun darauf vorbereitet.

Ein Schwerpunkt der Kita ist die Religionspädagogik. Man sei anderen Religionen und Kulturen gegenüber aber offen, betont die Leiterin. Der christliche Glaube und seine Rituale begleiten die Kinder über den ganzen Tag: Sie beten morgens und mittags gemeinsam; sie erarbeiten in Rollenspielen Geschichten aus der Bibel; morgens wird eine Kerze angezündet. Ziel sei stets, das Selbstwertgefühl und die Selbstständigkeit der Kinder zu fördern, sagt Popien. Darüber hinaus wollen die Erzieherinnen Freude am Forschen und Experimentieren vermitteln. Naturerfahrungen sind dabei besonders wichtig. So gibt es in St. Stephanus beispielsweise "Waldwochen", in denen die Kleinen kein Spielzeug in die Hand gedrückt bekommen, sondern ihr Spielzeug aus der Natur nehmen.

Einen ähnlich hohen Stellenwert nimmt das Singen ein. Popien: "Das macht den Kindern sehr großen Spaß." Die Kita trägt das Qualitätszeichen des Deutschen Chorverbandes, "Felix". Wer mal nicht singen mag, kann sich in verschiedenen Ecken der Einrichtung zurückziehen, zum Beispiel im Kreativbereich, sich an der Kletterwand austoben oder in einem Meer aus Bällen baden. Kletterwand und Bällebad konnte die Kita nur dank des Fördervereins anschaffen. Das Geld für die Spielgeräte kam bei zwei Kleiderbasaren zusammen.

(RP)
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