Meerbusch Oststraße: Kunden fehlen

Düsseldorf · Rund 30 Geschäfte kämpfen rund ums Deutsche Eck um Kunden. Immer wieder wechseln die Inhaber. Nur wenige Geschäfte halten sich länger als zehn Jahre. Das war einmal anders.

Gähnenede Leere auf Büderichs einstiger Shoppingmeile. Das Gebiet ums Deutsche Eck und die Oststraße ist vom Rest des Ortes abgeschnitten. Wer in Büderich shoppen möchte, orientiert sich Richtung Kerngebiet, das vornehmlich aus der Dorfstraße besteht. Dort hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Modestores, Kosmetikshops, Gastronomie und zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten machen die Straße für Kunden attraktiv.

Während es in diesem Teil Büderichs stetig bergauf geht, befindet sich der Standort ums Deutsche Eck und Oststraße eher auf dem absteigenden Ast. Ständig wechselnde Geschäfte verdeutlichen, wie schwierig es ist, sich dort zu etablieren.

Die Boutique Campus ist seit 30 Jahren in Büderich ansässig. Inhaberin Christa Krebes hat den direkten Vergleich: "Vor 30 Jahren haben wir die erste Filiale auf der Dorfstraße eröffnet. Damals waren wir das einzige Modegeschäft. Inzwischen hat sich einiges getan", erinnert sie sich. "Auch wenn das Geschäft an der Dorfstraße besser läuft, habe ich noch nie daran gedacht, den Standort zu wechseln. Bessere Standorte kosten höhere Mieten." Den Friseur "headline" gibt es seit sieben Jahren. "Ich habe natürlich meine Stammkunden. Wie man als neuer Friseur zurecht kommen möchte, ist mir wirklich ein Rätsel", wundert sich Helga Steinberg. "Friseure haben wir jetzt definitiv genügend."

Die kleine Buchhandlung "Bulabü" hält sich bereits fünf Jahre in der Oststraße. Die Ladenlokale daneben stehen leer: "Das ist natürlich auch für mich nicht schön. Auf einmal war links und rechts alles frei. Wenn es wieder mehr unterschiedliche Geschäfte gäbe, wäre die Entwicklung positiver."

Karin Lonny hat ihre Boutique 72 schon seit 1972 in der Oststraße: "Ich kann mich an ganz andere Zeiten erinnern. Die Oststraße war einst beliebte Einkaufsstraße, auch für Kunden aus Düsseldorf. Seit die Straße zu den Böhler Werken dicht gemacht wurde, geht es steil bergab. In den fast 50 Jahren, die ich das Geschehen hier beobachten durfte, habe ich so viele kommen und gehen sehen. Dies war mal eine Art Flaniermeile, eine Straße voller Leben. Davon ist heute nichts mehr zu spüren."

(RP)
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