Meerbusch Erneut Unfall an Kreuzung in Strümp

Meerbusch · Drei Autos fuhren am Montag auf der Kreuzung Moerser Straße/Bergfeld .ineinander. Meerbuschs Stadtverwaltung will sich für eine Temporeduzierung einsetzen. Eine Unfallkommission wird die Kreuzung noch einmal begutachten.

 Am Montagnachmittag hat es an der Kreuzung in Strümp erneut gekracht. Bei dem Auffahrunfall gab es keine Verletzten. Noch gestern lagen Wrackteile am Straßenrand.

Am Montagnachmittag hat es an der Kreuzung in Strümp erneut gekracht. Bei dem Auffahrunfall gab es keine Verletzten. Noch gestern lagen Wrackteile am Straßenrand.

Foto: Ulli DAckweiler

Fünf Wochen nach einem tödlich verlaufenen Unfall an der Kreuzung Moerser Straße/Bergfeld ist es am Montagnachmittag dort erneut zu einem Verkehrsunfall gekommen. Beim Rechtsabbiegen in die Straße Bergfeld fuhr kurz vor 16 Uhr eine 51-jährige Meerbuscherin auf einen abbremsenden Wagen vor ihr auf, das Fahrzeug hinter ihr konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr ebenfalls auf. Verletzt wurde niemand. Die Unfallbeteiligten einigten sich untereinander; die Polizei nahm den Unfall daher nicht auf.

An der Kreuzung war am 5. Februar ein elfjähriger Junge schwer verletzt worden. Das Kind hatte laut Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit bei rot die Straße überquert; es verstarb wenige Tage später.

"Die Stadtverwaltung wird beim noch ausstehenden Ortstermin der Unfallkommission mit Nachdruck die Forderung des Stadtrates vertreten, die Höchstgeschwindigkeit im Bereich der Kreuzung auf 50 Stundenkilometer zu begrenzen", kündigte Stadtsprecher Michael Gorgs gestern an.

Alle Fraktionen im Rat hatten sich nach dem tödlichen Unfall für eine Versetzung des Ortseingangsschildes Richtung Süden ausgesprochen, außerdem für eine Senkung der Geschwindigkeit auf 50 km/h. Aktuell sind dort 70 km/h erlaubt.

Der zuständige Landesbetrieb Straßen.NRW hatte am Montag auf Anfrage unserer Zeitung mitgeteilt, eine Änderung an der Kreuzung sei nach Auffassung der Verkehrskommission nicht angebracht. Bei einer Besichtigung wenige Tage nach dem tödlichen Unfall des elfjährigen Jungen hatten Vertreter des Landesbetriebs Straßenbau, des Rhein-Kreises Neuss, der Stadt und der Polizei festgestellt, dass die verkehrlichen Anordnungen auf der Kreuzung nicht zu beanstanden seien. "Nach unserem Ratsbeschluss hat es aber noch keinen weiteren Termin vor Ort gegeben", erklärte gestern Bürgermeister Dieter Spindler (CDU).

Jetzt gelte es, der klaren Willensbekundung aller Ratsfraktionen Nachdruck zu verleihen. "Die erste Einschätzung des Landesbetriebs berücksichtigt nicht das bisherige Unfallgeschehen auf der Kreuzung und auch nicht die Tatsache, dass der Bereich täglich von vielen Kindern und Jugendlichen als Schulweg genutzt wird." Wann die Unfallkommission die Kreuzung in Augenschein nehmen wird, ist noch nicht klar. Den Termin legt die Kreispolizeibehörde fest.

Kritisch äußerte sich auch der Bürgerverein "Kleene Strömper". "Die Aussage, die von dem Leiter der Regionalverwaltung von Straßen.NRW getroffen wurde, zeigt in unnachahmlicher Weise die bürokratische Distanz einer Behörde, die sich auf vermeintliche Grundsätze zurückzieht und die Interessen der betroffenen Bevölkerung ungeachtet lässt", sagte Vorstandsmitglied Karl-Heinz Rütten. "Wir sollten gemeinsam Widerstand zeigen und andere Wege beschreiten, um diese mehr als berechtigte Forderung nach Tempo 50 durchzusetzen. Der Arroganz und Ignoranz von Straßen.NRW sollten wir Einhalt gebieten."

Bereits vor drei Wochen hatte der Bürgerverein an NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) geschrieben und um eine Temporeduzierung gebeten. Eine Antwort steht bislang noch aus. Die Kleenen Strömper, die auf der Xantener Straße Tempo 30 und eine Behelfsampel in Höhe des Blindenzentrums fordern, zeigten sich gestern kämpferisch. Rütten erklärte: "Wir werden diese Sache auf jeden Fall weiter verfolgen und nicht eher Ruhe geben, bis endlich etwas getan wird, um die Raserei auf der Xantener Straße ein für alle Mal zu beenden."

(RP)
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