Meerbusch Das Waffen-Risiko

Meerbusch · 2000 Meerbuscher haben einen Waffenschein. Häufig besitzen sie mehrere Gewehre oder Pistolen. Gleichzeitig ist die Stadt Hochburg für Einbrecher. Wie sich jetzt zeigte, kann das – trotz Sicherungen – zum Problem werden.

 Fünf in Lank-Latum gestohlene Gewehre mitsamt Munition konnte die Polizei in einem gestohlenen Golf an der A3 sicherstellen. Zwei Gewehre blieben in Lank zurück. Gegen zwei Verdächtige erging Haftbefehl.

Fünf in Lank-Latum gestohlene Gewehre mitsamt Munition konnte die Polizei in einem gestohlenen Golf an der A3 sicherstellen. Zwei Gewehre blieben in Lank zurück. Gegen zwei Verdächtige erging Haftbefehl.

Foto: Polizei Unterfranken

2000 Meerbuscher haben einen Waffenschein. Häufig besitzen sie mehrere Gewehre oder Pistolen. Gleichzeitig ist die Stadt Hochburg für Einbrecher. Wie sich jetzt zeigte, kann das — trotz Sicherungen — zum Problem werden.

Wie sicher sind die Waffenbestände bei Meerbuscher Bürger und Vereinen angesichts hoher Einbruchszahlen? Diese Frage stellt sich seit dem Wochenende, als Einbrecher bei einem Lank-Latumer Schreiner einen Tresor mit sieben Gewehren, einer Kurzwaffe und Munition erbeuteten.

Die Tat hält zurzeit Polizei und Bevölkerung östlich von Aschaffenburg in Atem. Zwei Verdächtige konnten in Unterfranken gestellt werden. Bei ihnen wurden fünf gestohlene Gewehre und Patronen gefunden. Ein weiterer mutmaßlicher Täter, ein 18-jährige Kosovare, ist auf der Flucht. Die Polizei befürchtet, dass er eine der Meerbuscher Waffen und Munition dabei hat.

Der bestohlene Lank-Latumer ist zum Besitz der Waffen berechtigt. Er hat offenbar alle strengen Sicherheitsregeln eingehalten. Waffen und Patronen befanden sich in einem verschlossenen Tresor, der den vorgeschriebenen DIN-Normen entspricht. Der Schreiner hofft inständig, dass auch die letzte fehlende Waffe gefunden wird, ohne dass damit ein Schaden entsteht. Ob die Kriminellen am Tatort gezielt nach den Gewehren gesucht haben, ist fraglich. Möglicherweise vermuteten sie Wertsachen in dem Safe und schleppten ihn deshalb mühevoll nach draußen.

Die Meerbuscher sind waffentechnisch vergleichsweise gut gerüstet. 2000 Bürger (3,7 Prozent) besitzen laut Polizei einen Waffenschein. Da viele Meerbuscher mehrere Gewehre und/oder Pistolen angemeldet haben, ist die tatsächliche Zahl der vorhandenen Schusswaffen noch deutlich höher. Vereinzelte illegale Exemplare dürften noch hinzukommen. Angesichts hoher Einbruchszahlen (268 Delikte im vergangenen Jahr) ist klar, dass Einbrecher gelegentlich auch in Haushalten mit Waffen eindringen. In den vergangenen Jahren sind allerdings keine Waffendiebstähle bekannt geworden. Das spricht dafür, dass das Wegschließen von Pistolen und Gewehren (oft getrennt von den Patronen) funktioniert.

Besonders sicher sind die Waffen bei den Schießabteilungen der Schützen untergebracht. Das versichert unter anderem Josef Dahl, Schießmeister der Büdericher St.- Sebastianer. Er hält die sieben Gewehre der Bruderschaft in einem Waffenschrank unter Verschluss. Nur er und sein Stellvertreter haben einen Schlüssel. Kleine Kaliber, wie Pistolen müssten in einem eingelassenen Tresor gesichert werden. Die Munition dazu gesondert.

In der in diesem Jahr eröffneten Schießanlage des ASV-Lank wurde eigens ein stark gesicherter Waffenraum eingebaut. Die Stahltür dazu ist 20 Zentimeter dick.

(RP/rl)
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