Meerbusch Polizei jagt Waffendiebe

Meerbusch · In Lank-Latum wurde ein Tresor mit Schusswaffen gestohlen. Täter lösen Großfahndung in Bayern aus.

Bei einem nächtlichen Einbruch in Lank-Latum haben Tresorknacker am Samstag Schusswaffen und Munition erbeutet. Sie flüchteten nach Unterfranken. Nahe Aschaffenburg läuft zurzeit eine Großfahndung der Polizei. Zwei mutmaßliche Täter konnten gestern nach einer Verfolgungsjagd an der A3 gefasst werden. Ein 18-Jähriger ist auf der Flucht. Er hat offenbar eine der gestohlenen Waffen und Munition dabei. Die Beamten warnen die Bevölkerung in Unterfranken vor dem jungen Mann.

Die 300 Kilometer weite Flucht des Trios nahm ihren Anfang an der Pappelallee in Lank-Latum. Dort brachen Einbrecher Samstagnacht das Metallgittertor einer Schreinerei auf. Aus den Räumen schleppten sie einen verschlossenen Tresor. Die Täter fühlten sich derart sicher, dass sie zunächst in der Nähe blieben und den Safe zu einem Feld brachten. Auf dem Acker hebelten sie den Wertschrank auf. Er enthielt nach Angaben der Polizei mehrere Schusswaffen und Munition, die die Täter mitnahmen. Um welche Art Waffen es sich handelt, teilt die Polizei nicht mit.

Die Spur der Tresorknacker führt ins nördliche Bayern: In der Nacht zu gestern wollte eine Streifenwagenbesatzung der Verkehrspolizei östlich von Aschaffenburg auf der Autobahn 3 einen mit drei Personen besetzten Golf kontrollieren, der in Richtung Würzburg unterwegs war.

Als die Beamten Haltezeichen gaben, beschleunigte der Mann am Steuer und versuchte zu entkommen. Nach etwa zwei Kilometern hielt der Fahrer nahe der Rastanlage Rohrbrunn plötzlich an. Zwei der Insassen sprangen aus dem Auto und flüchteten zu Fuß.

Ein 21-Jähriger konnte kurze Zeit später von den Beamten eingeholt werden. Auch bei einem weiteren gleichaltrigen Fahrzeuginsassen, der am Auto geblieben war, klickten die Handschellen. Beide ließen sich widerstandslos festnehmen.

In dem Golf entdeckten die Polizisten mehrere Schusswaffen und Munition aus dem Einbruch in Meerbusch. Eine Waffe und ein Teil der Patronen fehlte allerdings. Offenbar hatte der Flüchtige sie mitgenommen. Der 18-Jährige soll 1,80 bis 1,85 Meter groß sein, eine normale Figur haben und eine braune Jacke und beige bis braune Schuhe tragen. Bei dem jungen Mann soll es sich um einen Kosovaren handeln.

Die Polizei ermittelte, dass das Auto — es hatte französische Kennzeichen — gestohlen war. In die laufenden Suchmaßnahmen ist ein Großaufgebot der Sicherheitskräfte eingebunden. Die Fahndung, bei der auch ein Hubschrauber eingesetzt wird, konzentriert sich auf den Bereich um die Rastanlage Rohrbrunn.

Das zuständige Polizeipräsidium warnte gestern die Bevölkerung eindringlich davor, im Raum Unterfranken Anhalter oder sonstige fremde Personen mitzunehmen. Weitere Details will die bayerische Polizei heute bei einer Pressekonferenz bekannt geben.

Hinweise zum Einbruch in Lank-Latum und dem Tresor-Aufbruch nimmt die Kripo unter der Telefonnummer 02131-3000 entgegen.

(RP)
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