Meerbusch Ärger über Lkw-Belastung

Düsseldorf · Mehr als 50 Bürger kamen am Donnerstag zur Mobilen Redaktion der RP an die Uerdinger Straße und tauschten ihre Erfahrungen mit dem Lkw-Verkehr durch Lank-Latum aus. Eine Bürgerinitiative ist in Vorbereitung.

An der Uerdinger Straße gärt es. "Zwischen vier und fünf Uhr geht es los mit dem Lkw-Verkehr. Und dann fährt keiner 30", ärgert sich Anwohner Markus Meißner. Er weist besonders auf die Risiken für Kinder hin, die sich einige Stunden später auf den Schulweg machen. Viele Umstehende stimmten ihm zu und erzählten ihre Erfahrungen mit den lärmenden Lastern, die es dort in dieser Menge eigentlich gar nicht geben dürfte. Denn die Uerdinger Straße ist in weiten Abschnitten eine Anliegerstraße, auf der auch noch ein strenges Tempolimit gilt.

Die RP war am Donnerstag mit einer Mobilen Redaktion vor Ort. Gut 50 Bürger machten ihrem Unmut über die rumpelnden Diesel-Kolosse Luft. Hotelier Norbert Kals nutzte die Gelegenheit, um Interessierte für ein gemeinsames Vorgehen gegen den "Lkw-Terror" zu sammeln.

Am Ende hatte er gut 30 Adressen zusammen. Michael Löffler gab ihm einige Tipps, wie Lanker Bürger Anfang der 90er Jahre eine Demo mit mehreren hundert Teilnehmern organisierten, um ein Tempolimit auf der Uerdinger Straße durchzusetzen. Mit Erfolg. Eine solche Aktion könnte sich auch Kals vorstellen.

Viele der durch Lank rollenden Lkw haben den Krefelder Hafen als Start- oder Zielpunkt. Rüdiger Klier findet es bedenklich, dass ein Teil dieser Laster Gefahrguttransporter sind: "Was wird da nicht alles an gefährlichen Gütern durch Lank transportiert?"

Enttäuscht sind die Bürger von der Kreispolizei. Einhellig fordern die Anwohner mehr und vor allem schärfere Lkw-Kontrollen. Die Beamten sollten auch einen Blick in die Frachtpapiere werfen, um die Ausreden vieler Lkw-Fahrer, sie seien "Anlieger", zu entkräften.

Auf Anfrage beim Bürgermeister erfuhr Anwohner Alfons Wiedemann, dass 2003 bei einer Lkw-Kontrolle 100 von 103 Fahrzeugen nach Ansicht der Beamten zurecht durch Lank unterwegs waren. Eine weitere Kontrolle im Jahr 2006 habe ein ähnliches Bild ergeben.

Die Politik war mit den Ratsherren Uwe Wehrspohn, Jörg Wartchow, Mike Kunze (alle CDU), Georg Neuhausen (SPD) und einem Zentrums-Vertreter vor Ort. Sie sahen eine Lösungsmöglichkeit darin, die Strecke im Rahmen der geplanten Straßensanierung "für Lkw unattraktiver zu machen" (Neuhausen). Möglich wäre etwa der Einbau von Querparkplätzen, was die Straße schmaler machen würde. Nun wollen sich erstmal die Anwohner zusammentun, und diskutieren, wie sie auf das Problem aufmerksam machen können.

(RP)
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