Leverkusen SEK-Einsatz im Sauna-Club: "Rühren Sie sich nicht"

Leverkusen · Zugriff um 20.30 Uhr Donnerstagabend. Sauna-Club Globe in der Fixheide, Porschestraße/Ecke Maybachstraße. Das Gebäude wird umstellt, die Umgebung weiträumig abgesperrt. Fenster und Türen des Clubs werden eingeschlagen. Das Spezialeinsatzkomando (SEK) ist bei der Arbeit.

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Per Megaphon fordert die Polizei immer wieder auf: "Legen Sie sich auf den Boden, rühren Sie sich nicht. Dies ist eine Aktion der Polizei." Zuvor hatte sich die Polizei Donnerstag gegen 20 Uhr mit einem Riesen-Aufgebot an Beamten auf dem Parkplatz von Schloss Morsbroich und vor der BayArena an der Bismarckstraße gesammelt.

Nach RP-Informationen war der Parkplatz mit 30 bis 40 Einsatzfahrzeugen belegt — unter anderem auch mit einem Polizei-Omnibus und einem Spezialfahrzeug, ähnlich einem Leiterwagen, mit dem man von außen schnell auch in obere Etagen von Gebäuden vordringen kann.

Quettinger Wohnung durchsucht

Gegen 20.40 Uhr kommen weitere Polizeieinsatzkräfte, auch die Kripo zum Einsatzort, verstärken die Mannschaft, die das Gebäude durchsucht.

Die privaten Videokameras außen am Gebäude werden von der Polizei abmontiert. 20 Minuten später werden Rettungssanitäter angefordert. Angeblich soll es einen Verletzten geben. Vor Ort wird eine Pressestelle eingerichtet.

Die Polizei Mönchengladbach gibt bekannt: "Soeben drangen Spezialeinsatzkräfte der Polizei in ein Bordell in Leverkusen sowie in drei Privatwohnungen in Köln, Duisburg und Leverkusen ein. Zwei Männer aus dem Kreis der Bandidos stehen im Verdacht, am 21. Januar an einem versuchten Tötungsdelikt in Mönchengladbach beteiligt gewesen zu sein.

Auf sie beziehen sich die heutigen Durchsuchungsmaßnahmen." Die Leverkusener Wohnung, die die Beamten ebenfalls durchsuchen, liegt nicht weit entfernt vom Sauna-Club, nämlich an der Quettinger Straße. Vor Ort berichtet ein Pressesprecher, dass der Tunesier Rahim Z. (37), Chef des Sauna-Clubs, unter Tatverdacht steht, einen Haftbefehl gibt es jedoch nicht, da (noch?) kein dringender Tatverdacht vorliegt.

Bei dem zweiten Verdächtigen handele es sich um Ramin Y., einen 31-Jährigen Deutschen mit Aufenthaltsorten in Duisburg und Leverkusen. Auf die Spur der beiden Verdächtigen war die Polizei über eine Videoauswertung der Messerstecherei in Mönchengladbach gekommen. Es gehe bei dem Einsatz um die Suche nach objektiven Beweismitteln, heißt es weiter. Gegen 21.15 Uhr baut die Polizei ein Zelt vor dem Club auf, vermutlich um Personalien zu nehmen und erkennungsdienstliche Maßnahmen vorzunehmen. Es sieht nach einer langen Nacht aus für die Beamten der Polizei. Das Gebiet blieb weiträumig abgesperrt.

(rl)
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