Leverkusen Knatsch wegen Brunnenskulptur

Leverkusen · SCHLEBUSCH Besser kann es eigentlich kaum kommen in einer Zeit der finanziellen städtischen Notlage: Das Museum bekommt als Teilbetrieb von KulturStadtLev ein üppiges Geschenk vom Museumsverein Morsbroich. Der finanziert nämlich eine neue Brunnenskulptur des dänischen Künstlers Jeppe Hein für den Brunnen vor dem Schloss. Das Geld wurde über mehrere Jahre im ehrenamtlich geführten Museumsshop erwirtschaftet.

Eine löbliche und sehr erfreuliche Geschichte, findet auch Sunnhild Hungerberg (SPD). Trotzdem habe sie sich mächtig darüber geärgert, machte sie sich im Betriebsausschuss KulturStadtLeverkusen Luft. Als Kommunalpolitikerin fühlte sie sich übergangen. Erst jetzt stehe die Aufstellung des neuen Brunnens zur Abstimmung, nachdem eigentlich schon alles entschieden sei.

Die alte Plastik von Aloicia Penalba, die seit Jahren an diesem Platz stehe, würden viele mit dem Schloss verbinden. Und man hätte im Ausschuss vorher über eine Veränderung diskutieren müssen. Tatsächlich war der Ausschuss über die Planung vor mehr als einem Jahr informiert worden und hatte im November Modellabbildungen der geplanten bewegten Brunnenskulptur in die Hände bekommen. Einwände gab es damals keine, nur einhelliges Kopfnicken.

Zwei Fliegen mit einer Klappe

Museumsleiter Dr. Markus Heinzelmann gab sich im Ausschuss demütig, bedauerte die späte Beschlussvorlage für die Politik und beschrieb seine Begeisterung für die neue Doppellösung. Die verspreche nämlich nicht nur eine attraktive neue Skulptur im Schlossbrunnen, sondern biete zugleich die Chance, die Penalba-Plastik denkmalgerecht ins Lot zu rücken. Wie Dokumenten aus dem Stadtarchiv zu entnehmen sei, habe die Künstlerin diese Arbeit nämlich ausdrücklich für den Standort an der Geschwister-Scholl-Schule geschaffen, nachdem sie sich den 1963 angesehen hatte. Sie habe sogar ausdrücklich dazu gesagt, dass sie zurückziehen würde, wenn die Aufstellung nicht in ihrem Sinne verwirklicht werde.

Wie auch die Denkmalpfleger ist Heinzemann nun froh, den Fehler auf diese Weise wieder gut machen zu können. Denn demnächst soll die Penalba-Plastik wie vorgesehen an der Bismarckstraße aufgestellt werden.

(RP)
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