Leichlingen Haus Tiberias ist jetzt komplett

Leichlingen · Im Pilgerheim Weltersbach wurde Donnerstagnachmittag die Fertigstellung des zweiten Bauabschnittes an dem Gebäude gefeiert, das den modernen Nachfolger des ehemaligen Bauernhofes darstellt. Das Haus ist für 80 Bewohner konzipiert, vorübergehend werden es 105 sein.

Lange haben sich Bewohner und Personal gedulden und mit den Baumaßnahmen arrangieren müssen. Jetzt ist es endlich so weit. Nach mehr als drei Jahren ist der Baustaub weggewischt und das Haus Tiberias im Pilgerheim Weltersbach kann offiziell als Ganzes in Betrieb genommen werden.

Barrierefreie Bäder

Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts wurde bereits im August 2008 gefeiert. Und damals ging man davon aus, etwa ein Jahr später komplett fertig zu sein. Nun hat es sich doch um einige Monate verzögert. Jetzt bietet das große, moderne Gebäude Platz für 80 Senioren, die alle in Einzelzimmern mit eigener Nasszelle wohnen. Die Bäder sind natürlich barrierefrei, so wie das ganze Haus überhaupt. Die Zimmer haben eine Mindestgröße von 14 Quadratmetern.

Hier wurden alle Bedingungen umgesetzt, die das aktuelle Wohn- und Teilhabegesetz vorschreibt, erklärt Geschäftsführer Joachim Noß, der bei der kleinen Feier gestern symbolisch den Schlüssel aus der Hand des Architekten Gustav Keinemann entgegen nehmen konnte. Das Personal hat nun bedeutend kürzere Wege zurückzulegen als früher, denn es wurden vier Wohngruppen angelegt, zu denen jeweils 20 Senioren gehören. Die lange Baugeschichte ist mit einer ganzen Reihe von Umzügen verbunden. Denn es wurde nicht auf freiem Land gebaut, sondern an der Stelle, wo früher die Häuser mit den biblischen Namen Martha, Maria und Ruth standen. Die bildeten ursprünglich einen Bauernhof und waren nachträglich zu Seniorenheimen umgestaltet worden. Die Zimmer waren klein, manche auch nur über Treppen zu erreichen, weil der Einbau eines Aufzugs nicht möglich war, erklärte Noß. Die Bauernhof-Bewohner mussten vorübergehend in Doppelzimmern enger zusammen rücken, damit 2006 das erste Gebäude abgerissen und die Baugrube ausgehoben werden konnte. Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts im Sommer 2008 konnten sie dann in den neuen Trakt mit 40 Zimmern ziehen, um Platz zu machen für die Baustelle Nummer zwei.

Haus Siloah wird umgebaut

Jetzt sind weitere 40 Zimmer bezugsfertig, aber die stehen nicht etwa Neuzugängen offen. Denn das Haus Siloah, gegenüber auf der anderen Straßenseite ist dringend renovierungsbedürftig und muss für Umbaumaßnahmen komplett geräumt werden. "Ab 1. März ziehen die Bewohner in den neu erstellten Trakt des Hauses Tiberias", erklärt Noß. Voraussichtlich ein Jahr veranschlage man für den Siloah-Umbau. Und so lange werden einige der neuen Einzelzimmer als Doppelzimmer genutzt, damit alle 65 Bewohner von der anderen Straßenseite unterkommen. Für die Senioren bedeutet das keine große Umstellung, denn sie leben auch jetzt zu zweit in einem Raum. Für ein Jahr wohnen im neuen Haus Tiberias nun 105 Menschen, später werden es dann wie vorgesehen 80 sein.

Wenn das Haus Siloah wieder fertig gestellt ist, werde man das älteste Gebäude, Haus Emmaus mit 23 Bewohnern, auflösen, so Noß über die ferneren Zukunftspläne.

(RP)
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