Leichlingen "Aufmerksam, aber nicht besorgt"

Leichlingen · Der Pegelstand der Wupper ist nach Orkantief "Andrea" angestiegen, und auch für die kommenden Tage ist Regen angesagt. Der Wupperverband beruhigt jedoch: Man habe genug Stauraum, um die Situation gut zu beherrschen.

 Durch das – auf einer Seite bereits erneuerte – Geländer der Funchal-Brücke ließ sich der derzeit hohe Stand der Wupper gestern gut beobachten.

Durch das – auf einer Seite bereits erneuerte – Geländer der Funchal-Brücke ließ sich der derzeit hohe Stand der Wupper gestern gut beobachten.

Foto: UWe Miserius

An die Situation vor einem Jahr kann sich Susanne Fischer noch gut erinnern. Damals hatte einsetzendes Tauwetter die Flüsse reihenweise über die Ufer getrieben. Nach dem Frost kam die Hochwasserwelle, und die wirkte sich auch im Bergischen Land deutlich aus.

Leichlingen: "Aufmerksam, aber nicht besorgt"
Foto: Uwe Miserius

In diesem Jahr muss sich die Sprecherin des Wupperverbandes dagegen noch keine Sorgen machen: Gestern kurz nach 14 Uhr stand der Pegel der Wupper in Höhe Opladen bei 2,26 Meter. Eine gute Stunde zuvor waren es noch 2,17 Meter gewesen, doch der Anstieg liegt gerade auch nach dem Sturmtief "Andrea" im normalen Bereich.

Zehn Millionen Kubikmeter

"Die Wupper führt zwar viel Wasser, Grund zur Besorgnis gibt es aber noch nicht", versichert Susanne Fischer auf Anfrage unserer Zeitung: "Wir mussten bisher noch nicht einmal unsere Stau-Reserve in Anspruch nehmen."

Seit Jahren schon hält der Verband im Winter an der Wupper-Talsperre zehn Millionen der insgesamt 25 Millionen Kubikmeter umfassenden Staumenge frei — als besondere Reserve. "Damit können wir Hochwasserspitzen abfangen", sagt die Sprecherin. Dass in diesem Winter davon noch kein Gebrauch gemacht werden musste, sei ein Beleg dafür, dass es zwar viel Wasser gebe, der kritische Bereich aber noch nicht erreicht sei.

Das heißt allerdings nicht, dass in Leichlingen die Wupper nicht auch vereinzelt für Probleme sorgen kann. Die Böden seien durch die starken Regenfälle der vergangenen Wochen so gesättigt, dass sie so gut wie kein Wasser mehr aufnehmen könnten, heißt es beim Wupperverband. Entsprechend schwellen die Bäche und Flüsse daher an.

Tief "Andrea" hatte unterm Strich in Leichlingen keine größeren Schäden angerichtet: Die Feuerwehr hatte lediglich zweimal mit Bäumen zu tun, die durch den Sturm in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Im Bereich Wersbach war ein Baum auf die Fahrbahn gestürzt und musste zersägt werden. Wenige Stunden später drohte auch in der Ortschaft Sonne ein Baum umzustürzen. Et war bereits halb entwurzelt, als die Feuerwehr eintraf. Mit Hilfe einer Motorsäge wurde auch dieses Problem behoben.

Fürs Wochenende ist zwar kein Sturm, dafür aber weiterer Regen vorhergesagt.

(RP/rl)
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