Monheim Polizei: Lügen um schweren Unfall

Monheim · Ein kaputter Sportwagen, ein demolierter Zaun - und jede Menge Ausreden: Ein 21-Jähriger hatte einen Unfall mit dem Wagen seines Vaters - 10.000 Euro Schaden sind entstanden. Erst behauptete der Vater, gefahren zu sein, jetzt verstrickt sich der Sohn in weitere Widersprüche.

Monheim: 21-Jähriger kracht in Zaun
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Monheim: 21-Jähriger kracht in Zaun

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Am späten Mittwochabend des 11. Oktober, gegen 21.20 Uhr, fuhr der 21-Jährige aus Monheim mit dem schwarzen PKW BMW 318i seines Vaters auf der Daimlerstraße in Monheim Richtung Kielsgraben. Dabei war der junge Fahrer, nach Angaben unabhängiger Zeugen, mit geschätzten 100 km/h deutlich zu schnell unterwegs, erklärt die Polizei. In Höhe der Hausnummern 14-16 verlor er wohl deshalb in einer Linkskurve die Kontrolle über das Fahrzeug. Der BMW schleuderte nach rechts von der Straße und prallte dabei mit großer Wucht in den Zaun und ein stählernes Tor einer dortigen Firma. Der geschätzte Schaden beträgt rund 10.000 Euro.

Der unverletzt gebliebene junge Fahrer verließ unerlaubt die Unfallstelle ohne die Polizei zu benachrichtigen oder auf andere Art und Weise eine Schadensregulierung zu ermöglichen. Er begab sich nach Hause und berichtete dort von seinem Unfall, meldet die Polizei. Daraufhin meldete der Vater den - von Zeugen bereits gemeldeten Unfall - ebenfalls bei der Monheimer Polizei. Er gab sich allerdings selbst als Fahrer des BMW aus. Erst als dem 48-jährigen Monheimer am Unfallort von der Polizei erklärt wurde, dass es Zeugen des Unfalles gäbe, räumte der Mann ein, dass tatsächlich sein Sohn den Wagen gefahren hatte und dabei auch allein im Fahrzeug gewesen war.

Das gab der 21-Jährige schließlich auch zu. Ein durchgeführter Alkoholtest ergab keine Hinweise auf einen Alkoholgenuss des jungen Mannes. In seinen Darstellungen zu Unfallhergang und -ursache behauptete der junge Mann aber, dass er maximal mit 60-70 km/h gefahren sei - auf der innerstädtischen Straße, auf der nur 50 km/h erlaubt sind. Außerdem sei ihm ein unbekannter Wagen mit aufgeblendeten Scheinwerfern auf seiner Fahrspur entgegengekommen, so die Polizei. Nur darum hätte er bei der Vermeidung eines Zusammenpralls die Kontrolle über den BMW verloren. Auch diese Aussagen des jungen Monheimers werden von den Aussagen der bisher bekannten Zeugen in keiner Weise bestätigt oder auch eindeutig widerlegt.

Die Monheimer Polizei leitete ein Strafverfahren wegen Verkehrsunfallflucht gegen den 21-jährigen Monheimer ein und stellte den erst 16 Monate alten Führerschein des jungen Fahrers sicher. Gegen den 48-jährigen Vater des Beschuldigten wird ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet, das den Vorwurf der versuchten Strafvereitelung durch Falschaussagen beinhaltet, wie die Polizei schreibt.

Weitere Hinweise zum Unfall und den beiden eingeleiteten Strafverfahren, nimmt die Polizei in Monheim, Telefon 02173 / 9594-6550, entgegen.

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