Monheim OHG-Schüler und Eltern sauer

Monheim · Eltern-, Lehrer- und Schülervertreter sind dagegen, für den Bau der geplanten Musikschule ein Stück Schulhof abgeben zu müssen. Bürgermeister Daniel Zimmermann bedauert die Konfrontation und bietet Gespräche an.

 Der Schulhof dürfe nicht verkleinert werden, fordern Schüler, Eltern und Lehrer (Bild: Ralf Klein).

Der Schulhof dürfe nicht verkleinert werden, fordern Schüler, Eltern und Lehrer (Bild: Ralf Klein).

Foto: Matzerath

Am Otto-Hahn-Gymansium formiert sich Protest gegen die Pläne für die Musikschule. Die soll laut Mehrheitsbeschluss im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport direkt neben und auf dem Schulhof des Gymnasiums einen Neubau bekommen. "Wir haben davon aus der Presse erfahren", schimpfte Ralf Klein, stellvertretender Schulleiter, gestern bei einer Pressekonferenz. "Wir sind nicht gegen den Bau einer neuen Musikschule. Aber wir sind dagegen, dass man zum zweiten Mal das Schulgrundstück verkleinert", sagt er unmissverständlich. Am meisten ärgert ihn, dass die Stadtverwaltung die Schule nicht frühzeitig in die Überlegungen einbezogen hat.

Bürgermeister: "Ist so nicht wahr"

"Das ist so nicht wahr", sagt Bürgermeister Zimmermann. "Es hat im Vorfeld mehrere Gespräche mit dem Schulleiter gegeben." Damit nun auch alle anderen über die Planungen informiert werden, hat Zimmermann gestern ein Schreiben verfasst, in dem er den Planungsstand noch einmal erläutert. Er lädt zugleich Schüler-, Lehrer- und Elternvertreter ein, sich persönlich zu informieren. "Wir wissen noch gar nicht genau, wie viel wir von der Schulhoffläche tatsächliche benötigen", so Zimmermann.

In der Schule kursieren die Zahlen, die aus dem Ausschuss öffentlich geworden sind. Diese rund 500 Quadratmeter würden dem Teil des Schulhofs entsprechen, der derzeit von Unter- und Mittelstufenschülern (Sek I) für Fußball- oder Basketball genutzt wird. "Wir haben im Jahr 2002, zur Euroga, bereits 600 Quadratmeter für die Skulpturenhütte abgeben müssen", erinnert Klein. Jetzt sei eine Grenze erreicht.

Das finden auch Nils Dornbusch und Nils Baur von der Schülervertretung. Diese will heute darüber entscheiden, was zu tun ist. "Wir denken über eine Unterschriftensammlung nach", sagt Baur. Auch die Lehrerschaft ist zu 100 Prozent dagegen, ein weiteres Schulgrundstück abzugeben. "Schüler müssen Gelegenheit haben, sich auszutoben", sagt Patrick Heinze.

Die Vorsitzende der Schulpflegschaft, Christiane Lange, hat für Dienstag eine Sitzung einberufen. "Wir würden uns gern an den Planungen beteiligen", sagt Lange. Sie denkt etwa an eine Pfahlbau-Lösung. "Eine solche Lösung ist nicht ausgeschlossen", sagt Zimmermann. "Die am Wettbewerb beteiligten Architekten bekommen von uns die Vorgabe, so zu planen, dass möglichst wenig von dem Schulhof benötigt wird. Es sind mehrere Varianten denkbar."

Geht es nach den Vertretern der Schule, sollten andere Standorte für die Musikschule noch einmal intensiv geprüft werden — so wie es die SPD im Planungsausschuss angeregt hatte. "Wir sind gegen den Standort", formulierte es Oliver Drechsel, selbst Musiklehrer. Dem Argument, dass der Raum am Otto-Hahn-Gymnasium für immer mehr Schüler immer kleiner werde, setzt Zimmermann seine Rechnung entgegen. Wenn der Doppeljahrgang G8/G9 die Schule verlassen habe, stelle sich die Situation besser dar. Darüber hinaus seien die Richtlinie, dass für jeden Schüler etwa fünf Quadratmeter zur Verfügung stehen sollen, mit gut sieben Quadratmetern erfüllt. Er bietet an, das verbleibende Schulhofgelände für 400 000 Euro neu zu gestalten.

(RP)
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