Energiesparen: Langenfelder Experte gibt Tipps So sparen Verbraucher Energiekosten

Langenfeld · Derzeit ziehen Strom- und Gaspreise gewaltig an. Ein guter Zeitpunkt, um Stromfresser im Haushalt ausfindig zu machen. Was Verbraucher jetzt tun können, erklärt Energieberater Florian Bublies.

 Florian Bublies  weiß, wo man Energie sparen kann.

Florian Bublies  weiß, wo man Energie sparen kann.

Foto: Stadt Langenfeld

Wer sich im eigenen Haushalt auf die Suche nach den größten Stromfressern machen will, der sollte als Erstes die Dauerläufer in Betracht nehmen, empfiehlt Florian Bublies, Energieberater der Verbraucherzentrale. „Geräte, die 24 Stunden laufen und nicht so einfach abgestellt werden können wie Kühlschränke oder Gefriertruhen, sollten regelmäßig auf ihren Verbrauch überprüft werden.“ Wer sich nicht gleich ein neues, energiesparendes Gerät anschaffen will oder kann, sollte es warten und darauf achten, nicht zu kalte Temperaturen einzustellen. „Wer die Temperatur seines Kühlschranks beispielsweise nur um ein Grad absenkt, kann unter Umständen seinen Stromverbrauch schon um fünf bis sechs Prozent reduzieren“, erklärt der 39-jährige Fachmann. Beim obersten Fach im Kühlschrank reicht eine Temperatur von sieben Grad. Im Gefrierschrank wiederum müsse es nicht -24 Grad sei. „Da reichen auch -18 Grad vollkommen aus.“ Ein einfacher Alltagstipp, um den Stromverbrauch dieser Geräte nicht in die Höhe zu treiben: „Warme Speisen, die man im Kühlschrank oder Gefrierfach aufbewahren will, sollte man vorher bei Raumtemperatur oder auf dem Balkon abkühlen lassen, ehe man sie in den Kühlschrank stellt.“

Nicht nur viel Wasser und Zeit, sondern auch jede Menge Strom lässt sich durch die optimale Nutzung und richtige Einstellung der Geschirrspül-und Waschmaschine einsparen. Die Eco-Funktion des Geschirrspülers etwa spare keine Energie, sondern nur Zeit. Eine längere Laufzeit bedeutet somit auch nicht einen höheren Stromverbrauch. „Meistens ist es sogar so, dass das Programm mit der längeren Laufzeit energiesparender ist.“ Waschmaschinen dagegen sollten voll beladen und die Wäsche bei 30 bis 40 Grad gewaschen werden. „Es gibt eigentlich nur wenige Sachen, die zur Kochwäsche gehören. Alles andere lässt sich bei niedrigeren Temperaturen und somit energiesparend waschen.“ Getrocknet werden sollte die Wäsche im Winter dagegen vorzugsweise in einem Wärmepumpentrockner und nicht, wie vielleicht angenommen, auf dem Wäscheständer in der Wohnung. Dagegen spricht der Feuchteschutz: Zu warme Heizungsluft gepaart mit Feuchtigkeit könnte zur Schimmelbildung führen. Apropos Heizungsluft, auch hier lässt sich jede Menge sparen, wenn man einige Tipps befolgt: Ratsam ist das Heizen nach dem so genannten Zonen-Modell. Jeder Raum sollte für sich geheizt werden. Dabei sollten die Türen und Fenster stets geschlossen sein. Nachts sollte eine Grundtemperatur von 16 Grad nicht unterschritten werden, auch hier aus Gründen des Feuchteschutzes. „Wenn die Temperatur niedriger ist, kann die Luft nicht kondensieren“, erklärt Bublies. Die Folge: Die Feuchtigkeit bleibt im Raum, Schimmel kann sich bilden. Grundsätzlich, rät der Fachmann, sollte die Differenz zwischen abgesenkter Temperatur, wie etwa über Nacht oder bei längere Abwesenheit sowie der Wohlfühl-Temperatur im Raum nicht höher als drei Grad sein. 21 Grad seien eigentlich ausreichend, im Badezimmer könnten es auch schon mal 22 bis 23 Grad sein. Ein verbindender Flur sollte dann nicht unter 18 Grad fallen. Wer diese Grundwärme hält, ist ausreichend gewärmt und schont den Geldbeutel. Interessant dürfte zu dieser Jahreszeit auch die Wahl der Weihnachtsbeleuchtung sein. Auch hier hält Bublies einige alltagstaugliche und kostengünstige Tipps bereit: Glühlampen und Hallogenleuchtmittel sollten durchsparsame LED ausgetauscht werden. „Diese haben nicht nur eine 100-fach längere Lebensdauer, es gibt sie auch mittlerweile in vielen Farbpaletten und mit angenehmen Lichttemperaturen“, weiß Bublies. Beim Einsatz von Weihnachtsbeleuchtung sollten  zudem stets eine Steckdosenleiste oder gar Zeitschaltuhren verwendet werden. Aber Vorsicht, nicht jedes moderne Gadget zum Stromsparen ist auch tatsächlich sparsamer. Bei ferngesteuerten Netzgeräten etwa müsste geprüft werden, ob diese nicht mehr Strom verbrauchen, als die Geräte, die es auf Knopfdruck ausschalten soll. Ein Blick auf die Herstellerangaben seien vor dem Kauf ratsam.

Die Verbraucherzentrale bietet eine telefonisch Energieberatung unter 02173 849 25 05 an. Auf der online Plattform www.ecotopten.de lässt sich zudem einfach überprüfen, wie viel Kilowatt gängige Haushaltsgeräte haben sollten.

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