Langenfeld Pflegeschüler proben den echten Klinikalltag

Langenfeld · 13 Schüler des KBZ leiteten sie die unfallchirurgische Station im St. Martinus Krankenhaus, waren verantwortlich für 29 Patienten.

 Lena Orzechowski und Sarah Naumann (v. li.) absolvierten ein Führungsprojekt für  Auzubis in der Gesundheits- und Krankenpflege.

Lena Orzechowski und Sarah Naumann (v. li.) absolvierten ein Führungsprojekt für  Auzubis in der Gesundheits- und Krankenpflege.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Es ist eine Herausforderung, die die dreizehn Schüler des Katholischen Bildungszentrums (KBZ) Haan zu meistern hatten. Für zehn Tage ließen sie ihre Rolle als Auszubildende zum Gesundheits- und Krankenpfleger hinter sich und schlüpften stattdessen in die von examinierten Krankenpflegern. Vom 21. Februar bis 1. März leiteten sie die unfallchirurgische Station im St. Martinus Krankenhaus, waren verantwortlich für 29 Patienten. „Wir haben zuerst die Aufgaben schriftlich verfasst“, erzählt Auszubildende Sarah Naumann. Es gab verschiedene Rollen zu besetzen, wie die Stations-, die Bereichsleitung, aber auch die der Praxisanleiter. „Wir haben ja auch Auszubildende im ersten Jahr auf der Station, die wir angeleitet haben“, sagt Auszubildende Lena Orzechowski.

Die Stationsleitung war für das Telefon und die Kommunikation mit den anderen Stationen oder der Ambulanz zuständig. Täglich wechselten die Auszubildenden die Rolle, so dass jeder während des Projektes jede Aufgabe zu meistern hatte. „Es ist alles gut gelaufen“, verrät Sarah. Natürlich sei aller Anfang schwer gewesen. „Da ist manches, bei dem man merkt, dass man es noch nicht kann“, räumt auch Lena ein.

Zum Beispiel bekommen die Auszubildenden im Alltag nicht unbedingt mit, wie komplex der Vorgang einer Aufnahme ist. „Am Anfang waren sie alle noch sehr zurückhaltend“, erzählt Susanne Schön, Stations- und Praxisanleiterin. Keiner traute sich so recht, anderen etwas zu delegieren. Doch die Anfangsschwierigkeiten haben sich gelegt. „Es läuft jeden Tag besser“, freut sich Sarah Naumann. „Die Kommunikation läuft mittlerweile viel besser im Team.“ Das konnte auch die Stationsleitung mitverfolgen. „Es ist super, welche Entwicklung die Schüler in dieser Zeit durchlaufen haben.“

Natürlich waren die examinierten Pflegekräfte stets dabei, um den Schülern zur Seite zu stehen, ihre Fragen zu beantworten. Das Projekt, Schülern jedes Jahr die Leitung einer Station für zehn Tage zu übertragen, soll die Auszubildenden nicht nur auf ihr bevorstehendes Examen vorbereiten, sondern auch auf die Zeit danach. „Es hat sich bewährt“, meint Ansgar Müller, stellvertretender Schulleiter des KBZ. „Man sieht die eigenen Schwachstellen“, erklärt Sarah. Doch nun hat sie die Möglichkeit, diese noch vor dem Examen aufzuarbeiten. „Manches geht im Stationsalltag unter“, weiß auch Lena Orzechowski. Während des Projektes gibt es die Möglichkeit, sich entsprechend abzusprechen. „Wir können uns auch manches gegenseitig beibringen“, sagt sie. „Der Anfang als examinierte Krankenpfleger ist schwer“, betont Katharina Smukalla, Assistentin der Pflegedirektorin, „mit diesem Projekt wollen wir unseren Schülern den Start erleichtern.“

Auch die Patienten profitierten von diesem Projekt, da durch die dreizehn zusätzlichen Pflegekräfte mehr Zeit für sie zur Verfügung stand. „Die Patienten haben uns nur positive Rückmeldungen gegeben“, resümiert Sarah. Jetzt wird das Führungsprojekt noch ausgewertet. Eins ist aber klar, den Pflegeschülern hat es so viel Freude gemacht, dass der Abschied schwerfällt.

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