Langenfeld/Monheim Immer mehr Bürger nutzen Briefwahl

Langenfeld/Monheim · Noch knapp eine Woche bis zur Wahl. Viele haben in den Städten schon ihre Stimme abgegeben.

 Referatsleiter Frank Kölzer hat die Briefwahl in Langenfeld organisiert. Er sieht eine steigende Tendenz bei Wählern, das Kreuzchen schon vor dem Wahltermin zu machen.

Referatsleiter Frank Kölzer hat die Briefwahl in Langenfeld organisiert. Er sieht eine steigende Tendenz bei Wählern, das Kreuzchen schon vor dem Wahltermin zu machen.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Tendenz zur Briefwahl ist ungebrochen. Schon jetzt liegt die Zahl der Briefwähler in Langenfeld bei knapp 12.000 Bei der Bundestagswahl 2013 waren es 11.514. Bei 44.975 Wahlberechtigten in Langenfeld machte das einen Anteil von 25,6 Prozent aus. Für dieses Jahr wird er wohl etwas darüber liegen, prognostiziert Referatsleiter Frank Kölzer. Der Zuspruch ist größer, zugleich aber auch die Zahl der Wahlberechtigten. Das sind 45.532.

Im dritten Geschoss des Rathauses hat die Stadt ein Wahllokal eingerichtet. Drei Helfer sitzen hinter Schreibtischen, reichen die Wahlzettel herüber und geben, wenn gewünscht Auskunft über das Prozedere. "An Markttagen ist der meiste Betrieb", sagt Gottfried Buff (71). Der ehemalige Polizeibeamte hat schon bei der Landtagswahl mitgeholfen. "Ich bin also schon ein alter Hase", scherzt er und wendet sich der Frau zu, die eintreten möchte.

Hannelore Dierks ist schnell wieder draußen, Wahlzettel und Umschlag in der Hand, und verschwindet in einer von drei Wahlkabinen, die im Flur aufgebaut sind. Die Kreuzchen sind rasch gemacht. "Ich kann am Wahlsonntag leider nicht. Da bin ich unterwegs", sagt Dierks. Und die Wahl zu schwänzen, kommt für sie ganz und gar nicht in Frage. "Das geht überhaupt nicht", findet die Langenfelderin, die in vielen Bereichen der Stadt engagiert ist. Auch für Gisela Kuschinski ist es keine Option, gar nicht zur Wahl zu gehen. "Am 24. September bin ich unterwegs", sagt sie und wirft den Umschlag mit dem Stimmzettel in die gelbe Tonne, die angekettet mit einem Fahrradschloss am Treppenaufgang steht.

"Viele kommen mit ihrer Wahlbenachrichtigung gern hierher", weiß Kölzer. Das sei besonders für ältere Menschen unkompliziert. Der überwiegende Teil der Briefwahlanträge sei jedoch online eingegangen. Wer das jetzt noch vorhat, sollte sich sputen. Denn nach Eingang des Antrags werden die Wahlunterlagen verschickt, die dann ebenfalls wieder auf den Weg gebracht werden müssen. "Den letzten Antrag nehmen wir am Freitag, 22. September, bis 18 Uhr an", sagt Kölzer. Dann ist Schluss. Spätestens am Wahlsonntag, 18 Uhr, müssen die Briefe dann in einem städtischen Briefkasten gelandet sein. "Bei der Landtagswahl kamen nach der Deadline noch knapp 60 Briefe an. Die sind dann ungültig."

Im Langenfelder Rathaus kann von montags bis samstags gewählt werden. In der Woche ist von 9 bis 17 Uhr geöffnet, donnerstags bis 19 Uhr und samstags bis 12 Uhr, erläutert Kölzer. Am Wahlsonntag sind die 44 Wahllokale von 8 bis 18 Uhr geöffnet. 88 Freiwillige helfen bei der Wahl. "Wir arbeiten in zwei Schichten pro Wahlbüro", so Kölzer.

In Monheim haben aktuell knapp 6000 Wähler ihr Kreuzchen schon gemacht. "Wir rechnen bis Ende nächster Woche mit etwa 7600 Briefwählern", sagt Tanja Osbringhaus, die in Monheim die Bundestagswahl mitorganisiert. 30.367 Wahlberechtigte gibt es in diesem Jahr in der Stadt am Rhein. Vor vier Jahren waren es ein paar mehr, nämlich 30.688. Per Brief gewählt haben bei der Bundestagswahl 2013 insgesamt 6854 Bürger der Stadt.

Dass in diesem Jahr weniger wahlberechtigt sind, erklärt Osbringhaus mit Fluktuation und damit, dass viele der Zugezogenen nicht die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

(og)
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