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Baumberg Baumberg soll wieder eine Mitte erhalten

Baumberg · Bei einem Workshop stellten drei Planungsbüros ihre Vorschläge für eine Neugestaltung der Hauptstraße vor.

 Die Hauptstraße in Baumberg war einst das Zentrum das alten Dorfes. Durch eine Umgestaltung soll sie ein Stück dieser Bedeutung zurückerhalten.

Die Hauptstraße in Baumberg war einst das Zentrum das alten Dorfes. Durch eine Umgestaltung soll sie ein Stück dieser Bedeutung zurückerhalten.

Foto: Matzerath

Die Stadt will die Kanalsanierung 2015 nutzen, um die Hauptstraße optisch und funktionell aufzuwerten und so den Einzelhandel zu stabilisieren. Im Zuge der Neugestaltung sollen Aufenthaltszonen geschaffen, die Besonderheiten betont und der stellenweise sehr unaufgeräumt wirkende Straßenraum gegliedert, vor allem die Stellplätze einheitlich angeordnet werden. Das waren die städtischen Vorgaben an drei Planungsbüros, die am Dienstagabend ihre Vorschläge bei einem Workshop im Bürgerhaus präsentierten.

 Im Bürgerhaus diskutierten Anwohner, Händler und Gewerbetreibende mit den Planern über mögliche Facetten der Umgestaltung.

Im Bürgerhaus diskutierten Anwohner, Händler und Gewerbetreibende mit den Planern über mögliche Facetten der Umgestaltung.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das Haaner Büro ISR möchte an die historische Bedeutung der Hauptstraße als Flaniermeile der Ausflügler aus dem Bergischen Land anknüpfen. Mit Info-Stelen könne auf historisch bedeutsame Orte wie die älteste Schule, die alteingesessenen Bäckereien und die Kirche hingewiesen werden. Um möglichst viel Raum für Parkplätze zu gewinnen, will man auf Bäume weitgehend verzichten, sich dafür mit "vertikalem Grün" in Form berankter Laternenmasten begnügen. Für die Bürgersteige schlagen die Planer kleinteiliges Pflaster zur Abgrenzung gegen die Straße und die zum Teil nicht in einer Flucht liegenden Häuserkanten vor, das dann große Gehwegplatten mit glatter Oberfläche einfassen soll. Barrierefreiheit ist ein wichtiges Stichwort an diesem Abend. In der Diskussionsrunde stellte sich heraus, dass viele Baumberger vor allem auf Parkplätze in Höhe des Ärztehauses Wert legen und eine Zulassung von Radverkehr gegen die Fahrtrichtung ablehnen. Wichtig war für die Planer die Erkenntnis, dass die meisten Anwohner die Situation nicht als katastrophal empfinden, sondern als lediglich "optimierbar".

Das Aachener Büro MWM hatte im Wesentlichen noch einmal seine Planung von 2009 neu aufbereitet. Ziel müsse demnach sein, die überbreite dominierende Verkehrsfläche zugunsten der Nebenflächen zu minimieren. So schlagen die Planer vor, im mittleren Abschnitt großzügige Aufstellfläche für die Bäckereien und die Gastronomie zu schaffen, wobei die Parkplätze so auf den Nebenflächen angelegt werden, dass sie im Bedarfsfall der Außengastronomie zugeschlagen werden können. Anhand von Beispielen zeigten sie, wie man mit Licht alte Mauern und Bäume in Szene setzen könne. Auf dem Monheimer Rathausplatz haben die Planer Stufen vor Geschäften durch die Anhebung des Straßenniveaus nivelliert. "Dafür würden in Baumberg viele Gespräche mit Eigentümern nötig. Ziel muss ein einheitliches Bild sein. Es kann nicht sein, dass der eine mitmacht, der andere nicht", sagte Wolfgang Mesenholl. Zuspruch fand in der Diskussionsrunde die Idee einer flexiblen Nutzung der Nebenflächen, wobei sich die Bürger für wenig raumgreifende Einbauten und Bäume aussprachen.

Die Straße "großzügig in der Wahrnehmung gestalten und kleinteilig in der Funktion erhalten" hat sich das Ingenieurbüro Spiekermann als Ziel gesetzt. Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern, sollen besondere Orte wie der Kirchplatz oder die Kreuzung an der Alten Post herausgearbeitet und visuell erlebbar gemacht werden. Auch die Düsseldorfer schlagen vor, die Parkplätze durch eine entsprechende Pflasterung optisch an den Gehweg anzugleichen. Aus St. Peter-Ording stammt die Idee, als grünes Element mit hohem Wiedererkennungswert entlang der Straße Heckenstreifen anzupflanzen. In der Diskussionsrunde lobten die Bürger diese Idee, denn auch früher beherrschten grüne Abschnitte die nicht durchgängig bebaute Straße. Einige vermissten Hinweise auf die Nähe zum Rhein, wie zum Beispiel Wasserspiele. Viele wünschen sich, dass die Zahl der Stellplätze im moderaten Rahmen bleibt, das Parken solle in die Nebenstraßen verlegt werden. Die Büros werden die Vorschläge jetzt in ihre Pläne einarbeiten.

(RP)
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