Fußball Erster Sieg, Sieberichs schaut zu

Fußball · MITTELRHEINLIGA Vor 200 Zuschauern schlägt Beeck die Spvg. Wesseling/Urfeld mit 3:0. Der erkrankte Cheftrainer André Sieberichs fiebert als Überraschungsgast auf der Tribüne mit und freut sich am Ende kräftig mit.

 Diesen Eckball verpasst Beecks Patrick Ajani (l.) nur knapp, Kollege Simon Küppers (im Hintergrund) schaut zu. Einige Minuten später leitete ein weiterer Eckball dann aber Beecks Führung durch Martin Blaas ein.

Diesen Eckball verpasst Beecks Patrick Ajani (l.) nur knapp, Kollege Simon Küppers (im Hintergrund) schaut zu. Einige Minuten später leitete ein weiterer Eckball dann aber Beecks Führung durch Martin Blaas ein.

Foto: jürgen laaser

Vor ordentlicher Kulisse wurde gestern Nachmittag im Waldstadion gekickt: Immerhin 200 Zuschauer wollten den Mittelrheinliga-Klassiker zwischen dem FC Wegberg-Beeck und der Spvg. Wessseling/Urfeld samt deren Kulttrainer Jupp Farkas erleben. Auf der Tribüne nahm dabei auch ein Überraschungsgast Platz, der Beecks Spiele gewöhnlich aus einem ganz anderen Blickwinkel verfolgt: André Sieberichs. Der ernsthaft erkrankte Cheftrainer nutzte eine kleine "Verschnaufpause" in seiner langwierigen Behandlung, um seinen Schützlingen moralisch (und auch deutlich vernehmbar verbal) beim Bemühen um die ersten Punkte nach den beiden Auftaktniederlagen beizustehen.

Spvg. wie angekündigt mit Beton

Dieses Unterfangen sollte am Ende von Erfolg gekrönt sein: Der FC siegte 3:0 gegen eine Spvg., die wie von Farkas angekündigt heftig Beton angerührt hatte – aufs Tor schoss der Gast erst- und letztmals in der 66. Minute durch den soeben eingewechselten Marco Lieven. "So wenig Torchancen wie heute hatten wir in den vielen Duellen mit Beeck noch nie", räumte Farkas vorbehaltlos ein – und machte zur Erklärung auch auf ein scheinbares Paradoxon aufmerksam: "Auf der Bank saßen heute bei uns zwar zehn Mann, aber wirklich aufgedrängt hat sich von denen keiner. Auch Philipp Menzler nicht." Der hatte in der Vorsaison 17 Mal getroffen, saß gestern 90 Minuten auf der Bank. Farkas: "Er ist völlig außer Form. Als ich ihn in der Pause fragte, ob er der Mannschaft heute helfen könne, druckste er auch nur rum. Da habe ich ihn draußen gelassen. Beeck hat heute freilich auch nichts Weltbewegendes auf die Beine gestellt."

Was eine ziemlich treffende Analyse war. 40 Minuten lang setzte Beeck in der zähen Partie vergeblich den Bohrer an – außer zwei "halben" Chancen für Simon Küppers (26.) und Martin Blaas (33., Maurice Passage war in dieser Szene zuvor zu uneigennützig gewesen), vermochte Beeck kein Gefahrengut in Wesselings in der Regel dichtbevölkerten Strafraum zu schmuggeln. Ein Standard brachte Beeck dann aber auf die Erfolgsspur: Eine scharfe Ecke Arian Berkigts fiel Martin Blaas genau vor die Füße, der verwandelte aus sechs Metern eiskalt (41.) – sein drittes Tor im dritten Spiel.

Auch nach der Pause änderte sich am Spielverlauf herzlich wenig: Beeck war klar tonangebend, ohne lange Zeit wirklich zwingend zu werden. Das änderte sich erst in den letzten zehn Minuten. Vergaben Blaas (80.), der eingewechselte Thomas Lambertz per Kopf (81.) sowie der wieder sehr lauffreudige Passage (84.) noch die endgültige Entscheidung, war es kurz darauf so weit: Nach einem klasse Pass Sebastian Wilms' in die Tiefe lief der für Pascal Knübben (Magenprobleme) zur Pause eingewechselte Sahin Dagistan allein aufs Tor zu und verwandelte nervenstark (88.). Blaas selbst machte mit seinem zweiten Tor des Tages aus kurzer Distanz den Deckel drauf (90.). Mit vier Treffern führt Beecks Zugang gemeinsam mit Freialdenhovens Philipp Dunkel nun die Torschützenliste der Mittelrheinliga an.

Beeck: Rodemers – Scheulen (52. Dikenli), Ajani, Walbaum, Wilms – Knübben (46. Dagistan), Küppers – Passage, Berkigt, Bischoff (76. Lambertz) – Blaas

(emo)
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