Kampfsport Effiziente Selbstverteidigung lernen
Erkelenz · Beim Budo-Club Erkelenz beginnt am Dienstag ein neuer Kursus im Krav Maga. Bei dieser effektiven und einfachen Selbstverteidigung lernen die Teilnehmer, sich gegen mögliche Angreifer mit Tritt-, Schlag- und Grifftechniken zu wehren. Im Mittelpunkt steht allerdings der Spaß an der Bewegung.
Dirk Korsten liegt seiner Frau Sonja Schreiber im wahrsten Sinne des Wortes zu Füßen - das ist allerdings kein Liebesbeweis, sondern das Ergebnis einer sehr effektiven Selbstverteidigungstechnik. Mit wenigen Griffen hat Sonja Schreiber ihren Mann außer Gefecht gesetzt, und ist sichtlich zufrieden mit ihrem Erfolg. "Es tut gut zu wissen, dass ich mich verteidigen könnte, wenn es notwendig wäre und ich für den Notfall gerüstet bin", erklärt die 38-Jährige.
Die Erkelenzerin und ihr Ehemann sind zwei von insgesamt 21 Personen, die am ersten Krav-Maga-Kursus des Budo-Club Erkelenz teilnehmen - und das mit riesen Freude. "Ich gehe immer mit einem guten Gefühl nach Hause", bestätigt Sonja Schreiber. Und das ist das wichtigste Ziel, das Krav-Maga-Instructor Michael Mentsches mit seinem Training verfolgt. "Krav Maga ist eine effektive und einfache Methode der Selbstverteidigung", erklärt Mentsches, "sie setzt sich aus den besten Teilen alle Kampfsportarten zusammen. Wir bedienen uns zum Beispiel beim Boxen, oder Karate und klauen alles, was funktioniert. Es ist kein Kampfsport oder eine Kampfkunst, es ist ein schnell zu erlernendes, realistisches Selbstverteidigungssystem."
Und so ist eine Übungsstunde nicht nur abwechslungsreich, sondern schon beim Aufwärmprogramm schweißtreibend. Schläge, Tritte und effektive Griffe zur Selbstverteidigung - alles fließt ins Training ein. "Selbstverteidigung hat heute bei den Menschen einen hohen Stellenwert", ist Michael Mentsches überzeugt, "schließlich muss man nur die Zeitung aufschlagen, um zu wissen wofür man es brauchen kann." Und so üben die Teilnehmer, sich aus möglichen Gefahrensituationen zu befreien - ein Griff von hinten an den Hals, oder ein Angreifer, der jemanden an den Unterarm fasst, die Teilnehmer wissen sich zu wehren. "Letztlich geht es darum, die Scheu zu überwinden und keine Angst davor zu haben, jemandem weh zu tun, der mir was böses will", sagt Mentsches. Natürliche und instinktive Reaktionen werden berücksichtigt und sinnvoll eingebunden. Dadurch ist Krav Maga äußerst schnell zu erlernen.
Für viele Teilnehmer gibt es aber noch einen weiteren Aspekt, der ihnen besonders wichtig ist: "Das Training ist abwechslungsreich, macht Spaß und ich tue etwas für meine Fitness", sagt Tanja Glasmacher, die gemeinsam mit dem 18 Jahre alten Thorben Ix aus Geilenkirchen die Übungen absolviert. "Ich bin bei der Arbeit viel mit dem Auto unterwegs - und Krav Maga ist der perfekte Ausgleich dafür", findet der Geilenkirchener. Denn neben den reinen Übungen zur Selbstverteidigung gibt es auch Übungen zum richtigen Schlagen und Treten. So kommen am Ende der Stunde Pratzen zum Einsatz - und auf die kleinen Polsterstücke an den Händen des Partners wird so richtig eingeschlagen -und getreten.
Die Ursprünge von Krav Maga gehen auf den 1910 in Budapest geborenen Imrich Lichtenfeld zurück. Lichtenfeld war als Boxer und Ringer erfolgreich und hatten von seinem Vater Jiu-Jitsu-Techniken gelernt. In der 1930er Jahren lehrte Lichtenfeld zum ersten Mal seine Kampfmethode. Die Zielsetzung für Privatpersonen besteht darin, Menschen effektive und einfache Methoden an die Hand zu geben, um sich gegen Gewalt behaupten zu können.
